Universitäres Comprehensive Cancer Center

Universitäres CCC-Subzentrum Bauch

Zentrumsleiter

Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Armin Gerger, MBA

Das Subzentrum BAUCH ist eine Einrichtung des Universitären Comprehensive Cancer Centers (UCCC) Graz.

Es werden Krebsarten behandelt, die im Bereich des Bauches auftreten wie z. B. gastrointestinale Tumore (Magen und Darm), Bauchspeicheldrüsen- und Lebertumore, Tumore der Gallenblase und der Gallengänge.

Unsere ganzheitliche Versorgung von Krebspatient*innen ist leitlinienorientiert sowie qualitätsgesichert und individuell auf jede/jeden Patient*in angepasst. Die Behandlungen erfolgen unter Einsatz modernster Technik in Diagnostik und Therapie. Gezielte wissenschaftliche Aktivitäten ermöglichen die Teilnahme an zahlreichen klinischen Studien.

Tumorerkrankungen

Ein Tumor ist eine Ansammlung von entarteten Körperzellen, die sich deutlich schneller vermehren als gesunde Zellen. Dadurch werden gesunde Zellen verdrängt beziehungsweise getötet.

Bösartige Tumore können im Körper wandern, das heißt, dass sich dabei Tumorzellen aus dem Gewebe lösen. Diese gelangen über den Blutkreislauf oder über das Lymphsystem in entfernte Organe und siedeln sich dort an. Siedeln sich Tumorzellen in anderen Geweben und Organen an, so spricht man von einer Metastase.

Als gastrointestinaler Tumor wird ein bösartiger Tumor des Magen-Darm-Traktes (Gastrointestinaltrakt) bezeichnet. Krebserkrankungen des Magens, des Darms, der Leber, der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse zählen zu den häufigsten Tumorerkrankungen in diesem Bereich.

Der Magen ist an der Verdauung beteiligt. Er hat die Form eines Sackes und befindet sich zwischen Speiseröhre und dem Dünndarm. Er kann bei erwachsenen Menschen etwa 1,5 Liter Nahrung aufnehmen. Wenn die Nahrung aus der Speiseröhre kommt, gelangt sie in den Magen. Dort kneten die Muskeln sie gründlich durch. Außerdem vermischt sich die Nahrung dort mit dem Magensaft.

Magenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung der Magenschleimhaut. Magenkrebs ist eine relativ häufige Tumorart, die meist Menschen über 50 Jahren trifft. Je früher Magenkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Risikofaktoren

  • Chronische Entzündungen der Magenschleimhaut, die durch das Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst werden: Eine Infektion mit diesem Erreger führt zu einem etwa dreimal höheren Risiko, an Magenkrebs zu erkranken.
  • Rauchen und Alkoholkonsum: Die zum Teil krebserregenden Stoffe des Zigaretten- und Tabakrauchs lösen sich im Speichel und gelangen so in den Magen. Es wird geschätzt, dass Raucher*innen ein etwa 3-fach erhöhtes Risiko haben, an Magenkrebs zu erkranken.
  • Ernährung: Insbesondere der häufige Verzehr stark gesalzener Speisen und ein geringer Konsum von frischem Gemüse und Obst sind als Risikofaktoren belegt.
  • Genetische Veranlagung: Das persönliche Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, ist etwa zwei- bis dreimal größer, wenn ein Familienmitglied ersten Grades – d. h. Eltern, Kinder, Geschwister – bereits erkrankt ist.

Früherkennung

Im Rahmen der gesetzlichen Krebsvorsoge sind Untersuchungen zur Magenkrebsvorsorge nicht vorgesehen. Das einzige Verfahren, mit dem sich ein Tumor des Magens sicher nachweisen lässt, ist die Magenspiegelung. Aufwand und Risiken einer solchen endoskopischen Untersuchung des Magens (Gastroskopie) sind für den Einsatz ohne Krebsverdacht allerdings zu groß.

Der Darm ist ein gewundener Muskelschlauch, der vom Magen bis zum After reicht. Seine Hauptaufgabe ist es, die Nahrung zu verdauen. Der Dünndarm ist bei Erwachsenen etwa fünf Meter lang. Den ersten Teil des Dünndarms nennt man auch Zwölffingerdarm. Im Dünndarm wird der Speisebrei erst richtig verdaut. Der Dickdarm ist doppelt so dick wie der Dünndarm, aber nur etwa anderthalb Meter lang. Hier wird der Speisebrei eingedickt, das heißt, es wird ihm Wasser entzogen. An den Dickdarm schließt sich der Enddarm an. Der Kot wird aus dem Enddarm durch den Anus (auch After genannt) herausgedrückt.

Darmkrebs betrifft in den meisten Fällen den Dickdarm, gefolgt vom Enddarm (Mastdarm). Beim Dickdarmkrebs handelt sich um eine bösartige Wucherung von Zellen der Dickdarmschleimhaut. Der Tumor geht in den meisten Fällen aus sogenannten Darmpolypen (Adenomen) hervor. Analkarzinome (bösartige Tumoren des Analkanals) sind im Vergleich zum Dickdarmkrebs relativ selten.

Risikofaktoren

  • Darmpolypen (Adenome): Diese gutartigen halbkugeligen oder gestielten Wucherungen in der Darmschleimhaut wachsen langsam und können mit der Zeit bösartig werden.
  • Genetische Veranlagung: Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt, wenn nahe Verwandte (Vater, Mutter, Geschwister) entweder bereits an Dickdarmkrebs erkrankt sind oder Darmpolypen haben bzw. hatten.
  • Die Häufung bestimmter anderer Tumore bei engen Verwandten (Gebärmutter, Darmkrebs, Nierenbecken, oder Harnleiter)
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • Ernährung und Alkohol: Fett- und eiweißreiche Kost – insbesondere der Verzehr von Fleischwaren – sowie regelmäßiger Alkoholkonsum steigern die Bildung krebserzeugender Stoffe. Diese können aufgrund von ballaststoffarmer Ernährung und der damit verbundenen Darmträgheit länger verweilen und die Darmschleimhaut schädigen.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn)
  • Alter: Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt ab einem Alter von 40 Jahren stetig an. Rund 90 Prozent der Betroffenen sind 55 Jahre oder älter.
  • HPV (Humane Papillomaviren – können zu abnormem Zellwachstum beim Menschen führen).

Früherkennung

Bitte nehmen Sie die Möglichkeit einer Darmkrebsvorsorge mittels Stuhlbluttest oder Koloskopie wahr!

Gastrointestinale Stromatumoren (GIST)

Als gastrointestinaler Stromatumor wird ein bösartiger Tumor des Magen-Darm-Trakts bezeichnet, der aus dem Weich- und Stützgewebe entsteht. Solche Weichteiltumoren werden auch Sarkome genannt. Ein GIST unterscheidet sich deutlich von Magenkrebs oder Dick- und Enddarmkrebs und wird daher auch anders behandelt. Zielgerichtete Therapien haben die Heilungschancen für Patient*innen wesentlich verbessert.

Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET)

Als Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET) wird eine heterogene Gruppe, in aller Regel hormonproduzierender Tumoren des Verdauungssystems (Magen-Darm-Trakt und Pankreas) bezeichnet. Sie stellen die größte Untergruppe der neuroendokrinen Tumoren (NET) dar. Sie können sowohl gut- als auch bösartig sein.

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist eine der größten Drüsen des menschlichen Körpers. Sie liegt unmittelbar unterhalb des Zwerchfells im hinteren Teil der Bauchhöhle, quer hinter dem Magen zwischen Milz und Zwölffingerdarm. Die Bauchspeicheldrüse produziert die Verdauungssäfte und bildet die Hormone Insulin und Glukagon, die den Blutzuckerspiegel regulieren.

Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) macht nur drei bis vier Prozent aller Tumorerkrankungen aus. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Tumore in der Bauchspeicheldrüse. Die bösartigen Tumore zeichnen sich durch ein schnelleres und in die umliegenden Organe eindringendes Wachstum aus.

Risikofaktoren

  • Rauchen und Alkohol
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • genetische Veranlagung

Früherkennung

Patient*innen, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs leiden, klagen über Gewichtsverlust, Schmerzen im Bauchbereich oder Rücken, Gelbsucht, Appetitverlust und Übelkeit. Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto besser kann die Behandlung wirken. Vorsorgeuntersuchungen gibt es für Risikopatient*innen, insbesondere für Menschen, in deren Familie es bereits mehrere Fälle von Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt.

Die Leber ist eine Drüse und erfüllt wichtige Funktionen: Sie wandelt Nährstoffe aus der Nahrung in für den Körper brauchbare Stoffe um und produziert die Gallenflüssigkeit. Außerdem nimmt sie Giftstoffe auf, wandelt sie in ungiftige Stoffe um oder sorgt dafür, dass sie ausgeschieden werden.

Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, HCC) ist eine bösartige Erkrankung der Zellen in der Leber. Er wird auch als "primärer" Leberkrebs bezeichnet, weil er seinen Ursprung in der Leber selbst hat. Meist entwickelt sich Leberkrebs in einer stark vorgeschädigten Leber, d.h. bei einer Leberzirrhose.

Risikofaktoren

  • chronische Leberentzündung durch Hepatitis-C- oder Hepatitis-B-Viren
  • chronischer Alkoholkonsum
  • nichtalkoholische Fettleber: entwickelt sich infolge von starkem Übergewicht und/oder Diabetes mellitus Typ 2

Früherkennung

Vorsorgeuntersuchungen von Leberkrebs für die allgemeine Bevölkerung gibt es keine. Patient*innen mit Risikofaktoren wie Leberzirrhose oder Hepatitis B oder C führen alle sechs Monate im niedergelassenen Bereich eine Ultraschalluntersuchung durch.

Gallenflüssigkeit (Galle) wird von der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert. Diese hat ein Fassungsvermögen von 40-50 ml. Die Gallenflüssigleit durchläuft von der Leber in den Zwölffingerdarm ein Gangsystem, das man als Gallenwege bezeichnet. Die Galle wird im Zwölffingerdarm ausgeschüttet und unterstützt die Verdauung von Fett.

Tumoren der Gallenwege oder -blase treten selten auf, meist ohne offensichtlichen Risikofaktor nach dem 50. Lebensjahr.

Risikofaktoren

  • chronische Infektionen
  • Gallen- und Darmentzündung (Primär sklerosierende Cholangitis)
  • Steine in den Gallengängen (Choledocholithiasis)
  • Zysten im Hauptgallengang (Choledochuszysten)
  • Hepatitis B- und C-Infektionen
  • Leberzirrhose
  • Alkohol- und Nikotinkonsum
  • Diabetes mellitus
  • Porzellangallenblase
  • Polypen der Gallenblase (ab ≥ 1 cm)
  • Übergewicht

Früherkennung

Patient*innen fühlen sich oft nur über längere Zeit müde und abgeschlagen, später kommen dann Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen und Gewichtsverlust hinzu. Eine Gelbsucht tritt erst dann auf, wenn der Abfluss der Gallenflüssigkeit durch das Wachstum des Tumors behindert ist.

Diagnose

Bei der Diagnose einer Krebserkrankung müssen zur Festlegung des Krankheitsstadiums verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden wie z. B.:

Der Universitätsklinik für Radiologie obliegt die gesamte radiologische Diagnostik im Erwachsenenalter für das Subzentrum BAUCH.
Für eine feingeweblichen Untersuchung und gezielte Therapieplanung ist eine Probenentnahme (Biopsie) aus dem Tumor wichtig. Diese kann mittels Ultraschall oder CT oder als laparoskopischer Eingriff erfolgen.

Die Diagnosestellung von Krankheiten am entnommenen Gewebe oder an Zellen ist die zentrale Aufgabe der Patholog*innen. Aus Gewebs- oder Zellproben von verdächtigen Veränderungen ist es den Patholog*innen möglich, im Labor die Gutartigkeit oder Bösartigkeit eines Gewebes zu bestimmen.Die Befundung des entnommenen Gewebes erfolgt durch das Institut für Pathologie.

Eine Tumorkonferenz (auch Tumorboard genannt) ist eine Besprechung, an der Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Fachgebieten teilnehmen. Ziel dieser Besprechung ist es, gemeinsam die besten diagnostischen Schritte oder Behandlungsmöglichkeiten für die Patient*innen festzulegen. Das Ergebnis des Tumorboards ist ein auf die Patientin/den Patienten abgestimmter Therapievorschlag.

Terminplan Tumorkonferenzen:

  • Tumorboard Viszeralchirurgie: jeden Freitag 13:00–14:00 Uhr
  • Tumorboard HCC (Hepatocelluläre Karzinome): jeden Mittwoch 13:00–14:00 Uhr
  • Tumorboard NET (Neuroendokrine und Endokrine Tumore): jeden 2. Mittwoch 14:00–15:00 Uhr

Therapie

Zu den gängigsten Therapiearten in der Krebsbehandlung zählen der operative Eingriff, die Strahlentherapie, die Chemotherapie, die zielgerichtete Therapie und die Immuntherapie. Oftmals kommt auch eine Kombination verschiedener Therapien zum Einsatz.
Zusammen mit Tumorerkrankungen treten einige Begleiterscheinungen auf. Symptomatische Therapien unterstützen die Krebstherapien, indem Begleiterscheinungen wie etwa Schmerzen gelindert werden oder indem sie den immungeschwächten Körper vor Infektionen schützen.

Ziel von Operationen ist es, den Tumor vollständig zu entfernen. Dies gelingt oft, wenn sich der Tumor noch in einem frühen Stadium befindet. Immer häufiger kommt die operative Metastasen-Entfernung abhängig von der Art des Tumors vor. Nach einer Operation benötigen viele Patient*innen als weitere Therapie eine medikamentöse Tumortherapie oder Strahlentherapie.

Die Strahlentherapie ist ein wesentlicher Teil einer Behandlung von Tumoren und kann vor oder auch nach einer Operation zum Einsatz kommen. Sie wird an der Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie durchgeführt und kann alleine oder zeitgleich mit einer Chemotherapie durchgeführt werden. Bei einer Strahlentherapie treffen Strahlen auf den Tumor und schädigen die Krebszellen so, dass sie sich nicht mehr teilen und absterben. Die Bestrahlung selbst ist schmerzfrei, nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und wird von Montag bis Freitag durchgeführt. Die Strahlenbehandlung wird dabei für alle Patient*innen individuell geplant.

Tumorzellen entstehen aus körpereigenen Zellen, die sich immer weiter vermehren. Im Rahmen einer Chemotherapie verabreicht man Medikamente, die dieses unkontrollierte Wachsen stören. Da sich Tumorzellen schneller vermehren als gesunde Zellen, sind diese besonders empfänglich für die Wirkung der Medikamente der Chemotherapie. Mögliche Nebenwirkungen von Chemotherapien hängen von den verwendeten Substanzen ab. Dies wird in einem ausführlichen Gespräch mit der Ärztin/dem Arzt erklärt.

Eine Immuntherapie hat das Ziel, die Krebszellen mit den eigenen Immunzellen zu bekämpfen. Durch die erhaltenen Medikamente werden nicht die Krebszellen direkt angegriffen. Stattdessen bewirken die Medikamente, dass unsere Immunzellen die Krebszellen erkennen, diese angreifen und zerstören. Alle medikamentösen Tumortherapien werden auf der Klinischen Abteilung für Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin und auf der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie durchgeführt.

Die zielgerichtete Krebstherapie hemmt das Tumorwachstum punktgenau. Die Therapie erfolgt in der Regel in Form von Tabletten. Die Medikamente wirken gezielt gegen das Wachstum der Tumorzellen. Sie sind auf biologische Merkmale des Tumors ausgerichtet. Nur wenn die Tumorzellen diese Eigenschaften besitzen, kann die Therapie auch wirken.

Achtung bei DPD-Mangel!

Patient*innen, die unter dem Fehlen oder einem Mangel des DPD-Enzyms (Dihydropyrimidin-Dehydrogenase) leiden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere oder lebensbedrohliche Nebenwirkungen unter einer Therapie mit Fluorouracil-haltigen Arzneimittel. Diese werden oft in der Krebstherapie bei gastrointestinalen Tumoren eingesetzt.

Bei drei bis fünf Prozent der Bevölkerung ist die Erbanlage (das Gen), welche die Produktion von DPD steuert, infolge einer Genveränderung (Mutation) defekt, so dass es zu einem DPD-Mangel kommt. Durch eine Blutabnahme kann festgestellt werden, ob dieser DPD-Mangel vorhanden ist. Dementsprechend werden die Medikamente der Krebstherapie angepasst.

Eine Schmerztherapie wird bestmöglich auf die Bedürfnisse der Patient*innen abgestimmt. Bei fast allen Krebsarten kann durch eine entsprechende Therapie der Schmerz reduziert oder teilweise auch zur Gänze beseitigt werden. Bei dieser Therapieform wird nicht nur der körperliche Schmerz betrachtet, sondern es werden auch seelische und soziale Umstände sowie persönliche Bedürfnisse miteinbezogen.
Bitte sprechen Sie über Ihre Schmerzen mit Ihrem Behandlungsteam!
Die Palliativversorgung bzw. Palliativmedizin unterstützt, wenn eine Krebserkrankung trotz Krebsbehandlung voranschreitet oder nicht mehr heilbar ist. Ihr umfangreiches Unterstützungsangebot zielt darauf ab, die Lebensqualität von Patient*innen und deren Familien zu verbessern.

Bitte seien Sie Informationen gegenüber kritisch, die Sie aus dem Internet erhalten! Bestimmte Inhaltsstoffe von Pflanzen beeinflussen die medikamentöse Tumortherapie. Vermeiden Sie jegliche Eigenbehandlung mit Arzneimitteln!
Bitte informieren Sie sich bei Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt auch über die Anwendung alternativer Stoffe.

Nachsorge

Wenn die medizinische Behandlung der Tumorerkrankung abgeschlossen ist, beginnt die Phase der Nachsorge.
Sie dient dazu, um ...

  • ein Wiederauftreten der Krebskrankheit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln
  • Begleiterkrankungen festzustellen, zu behandeln und gegebenenfalls zu lindern
  • Langzeitfolgen zu behandeln. Langzeitfolgen sind Probleme, die auch 5 Jahre nach der aktiven Behandlung und Therapie noch bestehen.

Je nach Stadium der Erkrankung, nach Art der durchgeführten Behandlung und aufgrund anderer Einflussfaktoren bedarf es individueller Nachsorgeuntersuchungen in unterschiedlichen Zeitabständen. Daher erstellt Ihre Ärztin/Ihr Arzt einen individuellen Nachsorgeplan.

FAQ

Sie sind Expert*in für Ihren Körper. Sprechen Sie über die Nebenwirkungen und die Möglichkeiten der Behandlung mit Ihren behandelnden Ärzt*innen!

Bei Therapien können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten. Viele Krebspatient*innen fürchten sich vor den Nebenwirkungen ihrer Krebstherapie. Sorgen können auch mögliche Langzeitfolgen der Krebserkrankung oder der Therapie machen. Wichtig ist aber zu wissen, dass nicht alle Patient*innen gleich auf diese Therapien reagieren und dass unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten können. Die Nebenwirkungen werden von Patient*innen unterschiedlich stark empfunden.

Welche Nebenwirkungen tatsächlich auftreten, ist unter anderem abhängig von der Therapie. Allgemeinzustand sowie eventuell vorhandene Vorerkrankungen – das alles kann Einfluss auf die Nebenwirkungen einer Patientin/eines Patienten haben. So können Nebenwirkungen der Strahlentherapie entweder akut nach wenigen Tagen oder als sogenannte Spätkomplikation auch erst nach Wochen beobachtet werden. Selten gibt es Nebenwirkungen, die dauerhaft sind.

Viele Nebenwirkungen lassen sich lindern oder ganz vermeiden. Scheuen Sie sich nicht davor, dieses Thema mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt vor Ihrer Therapie zu besprechen!

So überraschend es klingt: Auch bei anhaltender Müdigkeit hilft vielen Betroffenen Bewegung mehr als Schonung. ABER: Überanstrengen Sie sich nicht, planen Sie auch regelmäßige Pausen ein!

Das Team der Klinischen Abteilung für Onkologie der Inneren Medizin ist für Sie rund um die Uhr erreichbar, sollten Nebenwirkungen auftreten! In diesem Fall steht immer eine Ärztin/ein Arzt für Sie als Ansprechperson bereit.

Chemotherapie und Bestrahlung zerstören die Tumorzellen. Dabei können auch gesunde Zellen geschädigt werden. Sind die Eierstöcke, Ei-oder Samenzellen betroffen, kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt sein.

Auch nach überstandener Krebstherapie kann man auf natürlichem Wege wieder schwanger werden bzw. Kinder zeugen. Voraussetzung ist, dass Hormonzyklus und Fortpflanzungsorgane wieder vollständig funktionieren. Abhängig von der erfolgten Therapie und dem Alter benötigt der Körper dafür unterschiedlich lange Erholungszeiten. Außerdem kann ein Kinderwunsch bei der Therapieauswahl berücksichtigt werden.

Achten Sie auf eine ausreichende und ausgewogene Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.

Waschen Sie häufig Ihre Hände: vor dem Zubereiten von Mahlzeiten, vor dem Essen sowie vor und nach dem Besuch der Toilette. Achten Sie auf eine sorgfältige und regelmäßige Körper- und Genitalpflege. Drücken oder kratzen Sie Ihre Haut nicht.

Vermeiden Sie die direkte Sonne und sorgen Sie für den entsprechenden Sonnenschutz, z. B. durch Bekleidung, Kopfbedeckung und Sonnencreme.

Geben Sie das Rauchen auf!

Die psychologische Betreuung unterstützt Betroffenen und deren Angehörige und steht Ihnen in verschiedenen Situationen zur Seite.

Die Sozialarbeiter*innen bieten Patient*innen des LKH-Univ. Klinikum Graz Hilfestellung bei der Bewältigung von krankheitsbedingten Problemen im Alltag an.

Die Diätolog*innen des LKH-Univ. Klinikum Graz erstellen in interdisziplinärer Zusammenarbeit ein ernährungstherapeutisches Konzept. Eine bedarfsgerechte Ernährung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen sowie die Lebensqualität verbessern.

Die Physiotherapie unterstützt bei der Mobilisation. Ziel ist die Erhaltung und Wiederherstellung der körperlichen Funktionen und die Vermeidung von Funktionsstörungen, um nach dem Krankenhausaufenthalt den Alltag bestmöglich bewältigen zu können.

Ergotherapeut*innen unterstützen dabei, um den Menschen die Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen.

Sollte eine zusätzliche Betreuung von Ihnen oder Ihren Angehörigen gewünscht werden, teilen Sie das bitte Ihren behandelnden Ärzt*innen mit. So wird ein Kontakt für Sie hergestellt werden!

Durch die intensive Zusammenarbeit von Spezialist*innen aus Medizin und Naturwissenschaften an der Medizinischen Universität Graz werden Tumorerkrankungen erforscht. Viele Menschen, die an Krebs erkranken, können heutzutage geheilt werden. Das ist ein Verdienst erfolgreicher Krebsforschung. Sie macht rechtzeitige Diagnosen und wirkungsvolle Therapien möglich.

Teilnahme an klinischen Studien

Für Krebspatient*innen ist die Teilnahme an einer Studie mit der Chance verbunden, frühzeitig Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden zu bekommen, die im klinischen Alltag noch nicht erhältlich sind. Ohne klinische Studien könnte keine Verbesserung der medizinischen Versorgung erreicht werden. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird Sie über den Nutzen und alle Risiken aufklären. Alle Studien werden zusätzlich vor Beginn durch eine unabhängige Ethikkommission bezüglich der Sicherheit überprüft und über den Studienzeitraum überwacht.

Forschungsinfrastruktur

Neben modernst ausgestatteten Laborflächen und weiteren Einrichtungen, verfügt die Med Uni Graz beispielsweise über eine der größten Biobanken Europas, einem wahren Datenschatz für die medizinische Forschung. Durch die Sammlung und Bereitstellung von biologischen Proben – derzeit mehr als 20 Millionen aus den unterschiedlichsten Bereichen – steht der Wissenschaft eine vielfältige Datenquelle zur Verfügung, um Forschungsprojekte voranzutreiben. Biobanken für die medizinische Forschung enthalten Gewebeproben, Blut und andere Körperflüssigkeiten sowie Zellen und DNA-Proben menschlichen Ursprungs. Mit diesen biologischen Proben wird die Forschung unterstützt. Diese Forschung ermöglicht eine schnellere und zielgerichtete Entwicklung von neuen und besseren Therapien - vor allem für Tumorpatient*innen.