UNIVERSITÄRES COMPREHENSIVE CANCER CENTER

Universitäres CCC-Subzentrum Haut | Hautkrebszentrum Graz

Im Universitären CCC-Subzentrum Haut werden Patient*innen mit einer Hautkrebserkrankung untersucht, diagnostiziert und behandelt. Spezialist*innen der Fachbereiche Chirurgie, Dermatologie, internistische Onkologie, Pathologie, Radiologie, Strahlentherapie-Radioonkologie und Pflege arbeiten hier interdisziplinär eng zusammen.

Das gesamte Spektrum von Früherkennung, Diagnostik, umfassender systemischer und lokaler Therapieformen bis hin zur Nachsorge und der Teilnahme an klinischen Studien steht den Patient*innen zur Verfügung.

Im Rahmen unserer Patient*innenbetreuung bieten wir zur Optimierung der psychosozialen Versorgung eine enge Zusammenarbeit zwischen Psychoonkologie, Diätologie, Kliniksozialarbeit und Klinikseelsorge an.

Gemeinsam mit den Patient*innen arbeiten wir nach höchstmöglichem Standard einen optimalen, individuellen Therapieplan aus.

Zentrumsleiterin

Priv.-Doz. Dr. Ingrid Wolf

Hautkrebs ist weltweit die häufigste Krebsart in der weißen Bevölkerung. Dies hat einerseits genetische Ursachen (Mutationen), andererseits ist die Haut den krebserregenden Umwelteinflüssen direkt oder indirekt ausgesetzt.

Hautkrebs ist ein Sammelbegriff für viele Formen, die in "schwarzen Hautkrebs", "heller oder weißer Hautkrebs" und "kutane Lymphome" zusammengefasst werden können. Im Gegensatz zu Krebserkrankungen innerer Organe ist Hautkrebs früh erkennbar und damit oft heilbar.

Ihre Zukunft ist auch Hautsache!

Bösartige Hautveränderungen lassen sich – wenn sie früh erkannt werden – in der Regel gut behandeln. Hautkrebs ist in den Frühstadien sogar vollständig heilbar. Daher ist eine hautfachärztliche Vorsorgeuntersuchung neben adäquatem Sonnenschutz und Selbstbeobachtung die optimale Methode, um fortgeschrittenen Hautkrebs gar nicht erst entstehen zu lassen. Achten Sie auf auffällige Muttermale und wachsende Hautveränderungen bei sich und Ihren Angehörigen!

Besonders wenn Sie ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs haben, sollten Sie die Haut regelmäßig durch eine ärztliche Fachkraft untersuchen lassen. Viele Sonnenbrände sowie regelmäßiger Solariumsbesuch sind keinesfalls harmlos für Ihre Haut. Auch Muttermale können als Hinweise dienen: Wenn Sie über 100 Muttermale, viele atypische oder angeborene Muttermale haben, können diese als Risikofaktoren eingestuft werden.

Niedergelassene Dermatolog*innen überweisen Sie an eine der Spezialambulanzen der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie. In diesen Ambulanzen wird die Hautvorsorgeuntersuchung auf höchstem, internationalen Niveau und mit den modernsten diagnostischen Techniken durchgeführt.

Lymphome der Haut sind primär von der Haut ausgehende oder die Haut sekundär befallende Tumoren bzw. Neubildungen des lymphatischen Systems. Sie sind eine sehr uneinheitliche Gruppe von eher seltenen Erkrankungen und es gibt daher nur begrenzt allgemein gültige Behandlungsleitlinien. Es muss jedoch die Therapie der T-Zell-Lymphome von der B-Zell-Lymphome unterschieden werden! Manchmal sind für beide eine Chemotherapie bzw. eine Antikörpertherapie oder eine Kombination aus beiden notwendig. ​An dieser Spezialambulanz der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie erfolgt die Betreuung und Behandlung von Patient*innen mit lymphoproliferativen Erkrankungen der Haut.

Für T-Zell-Lymphome der Haut wird heute eine stadiengerechte, eher zurückhaltende Therapie empfohlen. Folgende therapeutische Möglichkeiten kommen in Frage:

  • Lokale Steroide
  • Lichttherapie
  • Interferon
  • Retinoide
  • Extrakorporale Photopherese

Für B-Zell-Lyphome der Haut reichen meist lokale Maßnahmen, wie operative Therapien oder eine Strahlentherapie, aus. Was durch die Strahlentherapie erreicht wird, erfahren Sie im FAQ.

Der schwarze Hautkrebs, auch Melanom genannt, ist ein bösartiger Tumor, der von den pigmentbildenden Zellen der Haut ausgeht. Es kann aus einem Muttermal entstehen oder auf vorher unauffälliger Haut auftreten und zeigt ein unregelmäßiges, oft rasches Wachstum und eine unterschiedliche Farbgebung von hellen Brauntönen bis zu schwarzer Pigmentierung. Es können auch weißliche und rötliche Areale im Tumor aufscheinen. Entscheidend für die Prognose ist die frühe Entdeckung und das sogenannte Tumorstadium, das beim Melanom durch die Tumordicke und die Ausbreitung der Tumorzellen im Körper gekennzeichnet ist. Patient*innen mit Melanom werden an dieser Spezialambulanz behandelt.

Die erste Wahl der Behandlung ist die Operation mit "Sicherheitsabstand". Diese erfolgt entweder n einem Arbeitsschritt (mit großem Abstand zum Tumor) oder in zwei Arbeitsschritten (zuerst knappe Entfernung und dann Nachoperation) mit oder ohne Schildwächter-Lymphknoten-Biopsie. In seltenen Fällen ist auch eine Bestrahlung erforderlich.

Bei fortgeschrittenem Melanom können folgende Therapien angeboten werden:

  • Chirurgische Maßnahmen
  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie
  • Zielgerichtete Therapien (auf Mutationen in der Tumorzelle gerichtet)
  • Immunonkologische Therapien (führt zur Steigerung oder Aufhebung der Blockade der Immunantwort)
  • Chemoembolisation (verschließt die Tumorgefäße)
  • Therapien mit onkologischem Virus
  • Therapien im Rahmen von klinischen Studien

Bei weißem oder hellem Hautkrebs handelt es sich um nicht-melanozytäre Hauttumore. Im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs (Melanom), erscheint dieser zumeist hautfärbig, weißlich oder rötlich. Das Risiko dafür ist umso größer, je höher der chronische Lichtschaden und die Immunlage im Laufe des Lebens ist.

An dieser Spezialambulanz erfolgt die Betreuung und Behandlung von Patient*innen mit nicht-melanozytären Hauttumoren. Für die Therapie stehen heute eine große Anzahl von Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Chirurgie und Kryotherapie (=Kälte)
  • Strahlentherapie
  • Topische Behandlungen mit Cremen und Gelen
  • Photodynamische Therapie
  • Moderne Therapien der Signalweg-Blockaden
  • Immuntherapie in Form von Tabletten oder Infusionen

Bei der Phototherapie kommen vor allem UV-Licht und sichtbares blaues Licht zum Einsatz. Eine Behandlung mit UV-Bestrahlung bestimmter Wellenlänge führt in einem hohen Prozentsatz bei Patient*innen mit Lymphomen der Haut zur kompletten Rückbildung der Hautveränderungen. Die Kombination von langwelligem UV-Licht und dem als Naturstoff in ätherischen Ölen verschiedener Pflanzen vorkommenden photosensibilisierenden Psoralen wird dabei zu therapeutischen Zwecken genutzt.

Bei der extrakorporalen Photophorese handelt es sich um eine besondere Form der Photochemotherapie, bei der bei fortgeschrittenen Hautkrebs Blutbestandteile, ähnlich wie bei einer Dialyse, mit PUVA behandelt werden (Leukapherese-basierte immunmodulatorische Therapie).

Die photodynamische Therapie (PDT) ist eine minimal invasive und dabei hocheffektive Behandlung bestimmter Formen des hellen Hautkrebses, wie oberflächlicher und kleinknotiger Basalzellkarzinome, oberflächlicher Plattenepithelkarzinome und aktinischer Keratosen.

Aminolävulinsäure wird dabei in einer Creme oder einem Gel auf erkrankte Hautareale aufgetragen. Es werden durch einen körpereigenen Stoffwechselprozess entartete Zellen der Haut lichtempfindlich gemacht. Durch eine nachfolgende Bestrahlung mit sichtbarem Licht (Rotlicht, Blaulicht oder Tageslicht) werden diese Zellen gezielt gestört, ohne gleichzeitig das umliegende gesunde Gewebe wesentlich zu beeinträchtigen.

Dadurch führt die PDT bei frühen Formen des weißen Hautkrebses in einem sehr hohen Prozentsatz (bis zu 70-90%) zur vollständigen Abheilung mit ausgezeichnetem, kosmentischem Ergebnis.

Klinische Untersuchung

Bei der klinischen Untersuchung wird der gesamte Körper auf Hauttumoren untersucht:

Dermatoskopie: Hautläsionen werden mit einer speziellen Lupe inspiziert.
Digitale Dermatoskopie: Auflichtmikroskopische Bilder werden zu Vergleichszwecken für Folgebesuche gespeichert.
Ganzkörperfotografie: Bei Risikopatient*innen wird die Haut des gesamten Körpers fotografisch dokumentiert.

Wir sind ausgezeichnet!

FAQs

Klassische zytotoxische Chemotherapien werden bei wenigen Hautkrebserkrankungen zur Linderung der Beschwerden und Verlängerung der Lebenszeit eingesetzt, insbesondere wenn eine Immuntherapie oder eine zielgerichtete Therapie nicht wirksam oder aus Gründen der Verträglichkeit nicht angewendet werden kann.

Tumoren unterscheiden sich vom normalen Hautgewebe in bestimmten genetischen Merkmalen, die durch die Verabreichung von zielgerichteten Therapien spezifisch behandelt werden können.

Medikamente die das eigene Immunsystem anregen bzw. "aktivieren", werden zunehmend bei bestimmten Hautkrebserkrankungen verwendet. Sie zeigen manchmal eine sehr lange Krankheitsstabilisierung, bringen aber auch Nebenwirkungen einer überschießenden Immunantwort gegen körpereigene Organe mit sich.

Die Strahlentherapie (Radiotherapie) ist in der Lage, Primärtumoren inklusive mitbeteiligter Lymphknoten zu "vernichten", wobei die Größe und Lokalisation ausschlaggebende Kriterien für eine vollständige Rückbildung darstellen. Das Ziel der primären Radiotherapie ist die Heilung und wird vorwiegend bei Basalzellkarzinomen und Plattenepithelkarzinomen durchgeführt und stellt eine Alternative zur Operation dar.

Die postoperative Radiotherapie wird angewandt, um ein Wiederauftreten des operativ entfernten Tumors in der Region zu verhindern bzw. das Risiko eines neu anwachsenden Tumors zu minimieren. Neben den oben genannten Tumoren besteht diese Indikation, z.B. bei Merkelzelltumoren, für die im Rahmen unseres interdisziplinären Tumorboards eine Empfehlung ausgesprochen wird.

Ist eine Beherrschung des Primär- oder Rezidivtumors oder von Metastasen in Lymphknoten bzw. Organen durch Operation oder medikamentöser Therapie nicht möglich, kann die Strahlentherpaie bestehende Symptome lindern bzw. bei Vorliegen von Knochenmetastasen Brüche abwenden bzw. eine Festigung des Knochens erzielen.

Wir haben Ihnen eine Liste über Selbsthilfegruppen in der Steiermark zusammengestellt.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte direkt an das Hautkrebszentrum Graz.
E-Mail: krebszentrum@uniklinikum.kages.at oder krebszentrum@medunigraz.at