UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVMEDIZIN

Für unsere Patientinnen und Patienten

Derzeit ist der Zugang zu den Ambulanzen und der präoperativen Narkoseuntersuchung ausschließlich über die Chirurgischen Tageskliniken (Auenbruggerplatz 29/1) möglich!

Unsere Leistungen

Wir begleiten Sie perioperativ (vor, während und nach der Operation) sicher und individuell: Vor der geplanten Operation führen wir eine Präoperative Narkose-Untersuchung (PNU) durch, wir betreuen Sie während des Eingriffs permanent, überwachen Sie nach der Operation im Aufwachraum (AWR) und bieten schmerzmedizinische Begleitung an. 

Anästhesieambulanz - PNU

Die sogenannte Präoperative Narkose-Untersuchung (PNU) wird in einer Spezialambulanz der Klinik durchgeführt – entweder im Rahmen Ihres stationären Aufenthaltes oder ambulant.

​Dabei handelt es sich um eine Untersuchung sowie ein Gespräch mit einem Narkosearzt/einer Narkoseärztin, um Sie einerseits persönlich kennenzulernen andererseits um Ihren Gesundheitszustand zu beurteilen, sodass Ihr Narkoserisiko für die bevorstehende Herz-, Gefäß- oder Thoraxoperation den Richtlinien von Fachgesellschaften entsprechend eingeschätzt werden kann. Wesentlich ist zunächst die Anamnese, wobei dafür ein entsprechender Aufklärungsbogen zur Verfügung steht, dessen einzelne Punkte gemeinsam besprochen werden. Im persönlichen Gespräch wird nicht nur auf bestehenden Erkrankungen oder die aktuelle Medikation eingegangen sondern vor allem auf Ihre körperliche Belastbarkeit, da diese wesentlich zur Einschätzung des Narkoserisikos ist. Mitgebrachte Befunde werden gesichtet, um vor der Narkose ein möglichst vollständiges Bild von Ihnen als PatientIn zu erhalten.
Die körperliche Untersuchung umfasst in der Regel das Abhören des Herzens und der Lunge, die Überprüfung der Mundöffnung, der Beweglichkeit Ihrer Halswirbelsäule und Ihren Zahnstatus. Je nach Ausmaß der geplanten Operation bzw. Ihrem Gesundheitszustand entsprechend können darüber hinaus die Durchführung eines Lungenröntgens, eines EKGs, Laboruntersuchungen bzw. in manchen Fällen auch ein Herzultraschall oder aber andere Spezialuntersuchungen erforderlich sein.
Im Aufklärungsgespräch, das idealerweise nachdem Sie den Aufklärungsbogen gelesen haben, stattfindet, klärt Sie der Narkosearzt/die Narkoseärztin über die Abläufe bzw. die erforderlichen Eingriffe im Zuge der geplanten Narkose auf. In diesem Gespräch wird im Detail auf die möglichen Narkoseverfahren und deren Komplikationen hingewiesen. Dabei wird Ihren Fragen viel Raum gegeben, um Ängsten schon von vornherein entgegenzuwirken und Sie optimal vorzubereiten.

Was kann ich zum Termin mitbringen?

Ausgefüllter Anamnesebogen* für die Narkose
Allergiepass, Anästhesiepass oder Schrittmacherausweis (falls vorhanden)
Aktuelle Medikamentenliste
Laborbefunde, EKG, Lungenröntgen (falls diese im letzten Jahr durchgeführt wurden)
Facharztbefunde (zum Beispiel letzter Befund vom Lungenfacharzt oder Internisten)
vom letzten Jahr oder zu speziellen Erkrankungen
Erwachsenenvertreter, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht (falls vorhanden)
Ihre offenen Fragen, die wir zusammen im Gespräch klären

*dieser ist mehreren Sprachen erhältlich

Im Falle eines thoraxchirurgischen Eingriffs, d.h. bei Operationen an der Lunge bzw. an der Speiseröhre wird die Untersuchung in der PNU-Ambulanz um Lungenfunktionstests (Spirometrie, Diffusionsuntersuchung) erweitert, um die Leistungsfähigkeit Ihrer Lunge und Atemwege festzustellen. Dabei werden Sie aufgefordert über ein Mundstück, das über Schläuche mit einem Gerät verbunden ist zu atmen und entsprechend den Anweisungen langsam bzw. rasch ein- und auszuatmen oder auch vorübergehend die Luft anzuhalten. Das Ergebnis dieser Untersuchung hängt maßgeblich von Ihrer Mitarbeit ab! In manchen Fällen muss in der Folge auch eine sogenannte Spiroergometrie (auf einem Fahrradergometer) durchgeführt werden. Dabei wird durch Steigerung des Widerstandes beim Treten ihre Belastbarkeit überprüft. Gleichzeitig wird ein EKG geschrieben, der Blutdruck gemessen, die Sauerstoffsättigung des Blutes bestimmt bzw. mittels einer Maske die Sauerstoffaufnahme Ihres Körpers unter Belastung gemessen. Diese Untersuchungen sind erforderlich, um abschätzen zu können, wie Ihr Körper die Belastung großer operativer Eingriffe meistern wird und in welchem körperlichen Zustand Sie postoperativ sein werden. So kann gemeinsam mit dem behandelnden Chirurgen/der Chirurgin der optimale operative Eingriff geplant werden. Sollte bei Ihnen von vornherein eine Spiroergometrie geplant sein, kommen Sie bitte in bequemer Freizeitkleidung und am besten nach einem guten Frühstück zu uns.

Während der Durchführung der eigentlichen Narkose (Allgemeinanästhesie und/oder Regionalanästhesie) betreut unser professionelles Anästhesieteam (Anästhesist und Pflegekraft) Sie permanent und überwacht Sie engmaschig mit Hilfe hochentwickelter technischer Geräte. Somit garantieren wir ein Höchstmaß an Sicherheit während Ihrer Narkose.

Allgemeinanästhesie
Die Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) schaltet das Bewusstsein und das Schmerzempfinden im ganzen Körper aus. Während der Narkose befinden Sie sich in einem schlafähnlichen Zustand. Die Anästhesie wird mit einer Kombination von verschiedenen Medikamenten durchgeführt. Es werden Schlafmittel, Mittel gegen Schmerzen und Übelkeit sowie zur Muskelerschlaffung zugeführt. Diese Medikamente werden entweder in die Vene gespritzt oder auch der Atemluft beigemischt.
Nachdem Sie eingeschlafen sind, wird Ihr Atemweg mittels eines künstlichen Atemweges gesichert und unterstützt, und Ihre Atmung von einem Beatmungsgerät übernommen.
Die permanente Betreuung unserer professionellen Anästhesieteams (Anästhesist und Pflegekraft) und die engmaschige Überwachung mit Hilfe hochentwickelter technischer Geräte garantieren ein Höchstmaß an Sicherheit während der Narkose.

Regionalanästhesie
​Bei einer Regionalanästhesie wird die Schmerzempfindung durch eine vorübergehende Nervenblockade durch lokale Betäubung (=Lokalanästhetika) unterbrochen, sodass Sie keinerlei Schmerzen verspüren können. Nach der Operation klingt die Wirkung des Lokalanästhetikums innerhalb weniger Stunden wieder folgenlos ab.
Der große Vorteil einer Regionalanästhesie besteht in der gezielten Ausschaltung einzelner Körperbereiche, sodass dies durch die deutlich geringere körperliche Belastung eine günstige Alternative vor allem für bereits belastete PatientInnen darstellt. Zur Ablenkung können Sie dabei entweder in einen schlafähnlichen Zustand versetzt werden oder aber Musik über Kopfhörer hören. Einzelne Formen der Regionalanästhesie sind z. B.:

  • Spinalanästhesie („Kreuzstich“)
    Bei der Spinalanästhesie wird ein örtliches Betäubungsmittel in den mit Nervenflüssigkeit gefüllten Raum der (Lenden-)wirbelsäule (Liquorraum) eingespritzt. Die verabreichten Medikamente verteilen sich gemäß Menge und Körperlagerung im Liquorraum und betäuben die Nervenbahnen. Kurz nach Verabreichung wird ein Wärmegefühl im Becken, Gesäß oder Beinen verspürt, dann werden die betroffenen Bereiche gefühlslos und können auch nicht oder nur noch wenig bewegt werde. Die Wirkdauer beträgt je nach Bedarf 1-8 Stunden.
  • Periduralanästhesie („PDA“)
    Die Periduralanästhesie (PDA) wird hauptsächlich zur Schmerzunterdrückung bei thoraxchirurgischen Eingriffen angewendet.
  • Periphere Nervenblockaden („Block“)
    Regionalanästhesien an Schultern, Armen und Beinen werden als periphere Nervenblockaden bezeichnet, hier wird ein Nervengeflecht (Plexus) gezielt mittels elektrischer Stimulation und/oder Ultraschall aufgesucht und punktgenau mit einer lokalen Betäubung (=Lokalanästhetikum) umspült. Diese Techniken erlauben es mit möglichst wenig Lokalanästhetikum einen maximalen Effekt zu erzeugen.
  • Analgosedierung (künstlicher Dämmerschlaf)
    Hier verschlafen Sie den Eingriff und bekommen ausreichend Schmerzmittel Sie atmen jedoch selbstständig. Bei leichtem Dämmerschlaf ist ein Aufwachen auf Ansprache möglich, wie es einige operative Eingriffe erfordern.

Aufwachraum
Unmittelbar nach operativen Eingriffen werden Sie zu Ihrer Sicherheit eine zeitlang im Aufwachraum von unserer fürsorglichen Pflege betreut und optimal versorgt. Auf eine angemessene Schmerztherapie legen wir auch hier großen Wert. Das Team der Schmerzmedizin versorgt Sie unmittelbar nach dem Eingriff mit Ihrer individuellen Schmerztherapie.
Intensivstation
Nach bestimmten Eingriffen oder individuell zu Ihrer Sicherheit kommen sie nach dem Eingriff auf die jeweilige Intensivstation. Hier versorgt Sie ein sehr kompetentes und einfühlsames Intensivteam (Intensivmediziner und Intensivpflege sowie andere unterstützende MitarbeiterInnen anderer Bereiche) rund um die Uhr.

Alle Informationen zu den speziellen Leistungen unserer klinischen Abteilungen finden Sie direkt auf der Seite der jeweiligen Abteilung:

Für Angehörige

Nach einer großen geplanten oder ungeplanten Operation ist oft eine Überwachung auf einer unserer Intensivstationen (Intensiv Herz-Transplant C, Intensiv Herz-Transplant D, Intensiv 1, Intensiv 2, Intensiv 3) notwendig. Obwohl in den Informationsgesprächen vor der Operation auf diese notwendige Maßnahme hingewiesen wird, ist sie für die Angehörigen oft ungewohnt und sehr belastend. In dieser Situation darf natürlich das persönliche Gespräch nicht zu kurz kommen und wir laden Sie herzlich dazu ein. Wir bitten Sie, bei jeder ärztlichen Auskunft nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
Bei einem geplanten Besuch melden Sie sich bitte zuerst an der Klingel an der Eingangstüre der jeweiligen Intensivstation an und warten Sie bis sich an der Gegensprechanlage eine Person meldet.

Sollte dies für längere Zeit nicht erfolgen, zögern Sie nicht, nochmals zu läuten. Es kann sein, dass Sie gebeten werden, noch eine Zeit zu warten, bevor Sie ihren Angehörigen besuchen können. Dies liegt meist daran, dass noch Pflegetätigkeiten oder ärztliche Tätigkeiten notwendig sind, die mit der Anwesenheit von Besuchern nicht vereinbar sind. Vor allem gilt es auch, die Intimsphäre anderer Patienten nicht zu stören.

Wir sind für Sie da

Persönliche ärztliche Auskunft erhalten Sie täglich von 14:00–14:45 Uhr
Telefonische ärztliche Auskunft erhalten Sie täglich von 13:00–14:30 Uhr und 19:30–20:00 Uhr:

Intensiv Herz-Transplant C:
+43 316 385-82157

Intensiv Herz-Transplant D:
+43 316 385-31131
Die Besuchszeit auf beiden Intensivstationen ist täglich 14:45–20:00 Uhr

Intensivstation 1
+43 316 385-82787
Besuchszeit:
14:00–17:00 Uhr und 19:00–20:00 Uhr

Intensivstation 2
+43 316 385-83228
Besuchszeit:
13:30–15:30 Uhr und 19:30–20:30 Uhr

Intensivstation 3
+43 316 385-82159
Besuchszeit:
13:30–16:00 Uhr und 19:30–20:30 Uhr

Bitte beachten Sie: In der Covid-19 Situation haben wir zu Ihrer Sicherheit abweichende Besuchsregelungen!

Da jeder Arzt eine große Anzahl an Patient*innen betreut, bitten wir Sie eine Person in der Familie zu bestimmen, die Auskunft über den Gesundheitszustand Ihres Angehörigen bekommt. Diese Person wird nach dem vorher mit dem Patienten ausgemachten Kennwort gefragt und somit auch identifiziert. Ohne Kennwort darf keine Auskunft gegeben werden!

Verfügung und Vollmacht

Es kann sinnvoll sein einen operativen Eingriff oder Krankenhausaufenthalt als Anlass zu nehmen, sich mit den Themen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht oder Erwachsenenvertreter mehr zu beschäftigen.
Wir möchten Sie optimal behandeln, aber vor allem so wie Sie auch behandelt werden möchten.
Dies im Vorhinein zu klären kann in einigen Situationen für Ihre Angehörigen eine große Unterstützung und Entlastung sein.

"Solange Sie entscheiden können, zählt Ihr Wille."

Mit einer Patientenverfügung können Sie uns schriftlich und im Vorhinein Ihren Willen und Wünsche über Behandlungen mitteilen für Situationen in denen Sie nicht mehr entscheiden können.

Mit einer Vorsorgevollmacht können Sie im Vorhinein eine Person bevollmächtigen Ihre Entscheidungen für Sie zu vertreten für den Fall, dass Sie es uns nicht mitteilen können.

In den neuesten Regelungen gibt es drei Unterscheidungen: gewählte, gesetzliche und gerichtliche Erwachsenenvertretung (=entspricht der früheren Sachwalterschaft).
Hierdurch haben Sie die Möglichkeit in den Fällen, wo Sie nicht rechtzeitig vorsorgen konnten, eine Person Ihres Vertrauens zu wählen, die Ihre Entscheidungen für Sie bestmöglich vertreten kann, falls Sie es nicht mehr können.