UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe

FĂŒr unsere Zuweisenden

KlinikNews

Hier finden Sie die Kliniknews der Univ.-Klinik fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LKH-Univ. Klinikum Graz. Mit diesem Format möchte wir Ihnen zweimal im Jahr Einblicke in unsere tĂ€gliche Arbeit ermöglichen sowie fachliche Neuerungen und aktuelle Themen vorstellen. 

​Intrauterine Lasertherapie: Informationen fĂŒr Ärzt*innen

Ein Drittel aller Zwillingsanlagen sind monozygot (eineiig), wobei zwei Drittel dieser Schwangerschaften monochorial sind. Monochoriale Zwillinge weisen eine einzigartige Angioarchitektur der gemeinsamen Plazenta mit Anastomosen zwischen den beiden fetalen KreislĂ€ufen auf. Dies fĂŒhrt neben einer etwas erhöhten Fehlbildungsrate zu ganz spezifischen Komplikationen. Diese beinhalten vor allem das feto-fetale Transfusionssyndrom (FFTS) in rund 10 % der FĂ€lle, die intrauterine Wachstumsrestriktion mit Wachstumsdiskordanz der Feten (sIUGR) in rund 14 %, aber auch die Twin-Anemia-Polycythemia-Sequenz (TAPS) und die Twin-Reversed-Arterial-Perfusion (TRAP). Ein FFTS tritt meist zwischen der 16. und 26. Schwangerschaftswoche auf und entwickelt sich hĂ€ufig akut binnen weniger Tage. Jedenfalls ist immer rasches Handeln entscheidend.

Alle genannten Komplikationen können zu zerebralen SchĂ€den oder zum intrauterinen Tod eines Zwillings fĂŒhren, wobei der Tod eines monochorialen Fetus stets mit einem hohen Risiko des Todes oder der neurologischen BeeintrĂ€chtigung des Co-Zwillings vergesellschaftet ist. Alle genannten Probleme können natĂŒrlich auch bei höhergradigen Mehrlingen auftreten.

Durch die fortschreitende Entwicklung in der prĂ€natalen Ultraschalldiagnostik können diese Komplikationen zunehmend frĂŒhzeitig erkannt und bei Notwendigkeit einer intrauterinen Therapie zugefĂŒhrt werden. Durch Entwicklung immer kleinerer endoskopischer Instrumente (Fetoskope) wurde die intrauterine Laserablation der plazentaren GefĂ€ĂŸverbindungen möglich. In einer großen internationalen Studie konnte die Überlegenheit der therapeutischen Lasertherapie gegenĂŒber konservativ-symptomatischen TherapieansĂ€tzen gezeigt werden (Senat MV, Deprest J et al. Endoscopic laser surgery versus serial amnioreduction for severe twin-to-twin transfusion syndrome. N Engl J Med 2004).

Eine entsprechend genaue AufklĂ€rung der Schwangeren ĂŒber spezielle Risiken sowie diagnostische und therapeutische Möglichkeiten ist daher notwendig.

An der UniversitĂ€tsfrauenklinik Graz wurde ein Schwerpunktzentrum fĂŒr die Betreuung und vorgeburtliche Behandlung solch komplizierter Schwangerschaften etabliert.

Im Rahmen eines Zertifizierungsprojekts wurden Vorgehensweisen ("SOPs") und logistische AblĂ€ufe soweit standardisiert und optimiert, dass die AbklĂ€rung und Therapie dieser schweren fetalen Krankheitsbilder durchgehend verfĂŒgbar und gewĂ€hrleistet ist. Mittlerweile wurde unsere Einheit fĂŒr intrauterine Lasertherapie als bisher einziges österreichisches Zentrum dieser Art mit einem ISO Zertifikat ausgezeichnet.

Informationen zur Betreuung von monochorialen Mehrlingsschwangerschaften:

Es ist unerlÀsslich, die ChorionizitÀt bis zur 14.SSW zu bestimmen und zu dokumentieren, um eine entsprechende risikoadaptierte Betreuung zu gewÀhrleisten.
Die Betreuung einer unkomplizierten monochorialen Zwillingsschwangerschaft sollte zumindest zweiwöchige Untersuchungen mit Kontrolle des Wachstums, der Fruchtwassermengen und der kindlichen HarnblasenfĂŒllungen sowie zusĂ€tzliche Doppleruntersuchungen der A. umbilicalis, der A. cerebri media (und ev. des Ductus venosus) beinhalten.

Sollte sich ein Hinweis auf Komplikationen ergeben, wie

  • signifikant diskordante Fruchtwassermenge (tiefste FW-Lakune < 2 cm und > 8 cm)
  • einseitiges Polyhydramnion oder einseitiges Oligo-, Anhydramnion
  • fehlende BlasenfĂŒllung
  • auffĂ€llige Dopplermessungen
  • signifikante Wachstumsdiskordanz > 25% (Berechnung der Diskordanz: (Gewicht des "GrĂ¶ĂŸeren" - Gewicht des "Kleineren") / Gewicht des GrĂ¶ĂŸeren) x 100
  • Verdacht auf monoamniote Schwangerschaft

bitten wir Sie um Kontaktaufnahme und ggf. rasche Zuweisung der Schwangeren.

Wenn eine Patientin unserer Klinik zugewiesen wird, sind wir um persönlichen Informationsaustausch, enge Kooperation und nach Möglichkeit alternierende Betreuung mit den zuweisenden Kolleg*innen bemĂŒht. Die weitere Nachsorge nach einem intrauterinen Eingriff kann natĂŒrlich auch an der Heimatinstitution der Patientinnen stattfinden. Dank der gewissenhaften Zuweisungen konnten wir bereits eine betrĂ€chtliche Anzahl monochorialer Schwangerschaften begleiten und eine Reihe von Patientinnen, die uns wegen spezifischer Komplikationen zugewiesen wurden, erfolgreich behandeln.

Schwerpunkt fĂŒr GynĂ€kologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin

Das Team des Schwerpunkts GynĂ€kologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Graz macht es sich zur Aufgabe, seine klinische und wissenschaftliche Erfahrung weiterzugeben und mit Ihnen zu teilen.

Wenn Sie Fragen haben oder FĂ€lle von Patient*innen besprechen möchten, können Sie uns telefonisch von Mo.–Fr. in der Zeit von 8:00 bis 13:00 Uhr unter +43 316 385-12260 oder per E-Mail kinderwunsch@uniklinikum.kages.at erreichen. Außerhalb der Regeldienstzeiten steht Ihnen von 15:00 Uhr bis 7:00 Uhr unsere Notfallambulanz zur VerfĂŒgung:
Auenbruggerplatz 146, 8036 Graz, Telefon: +43 316 385-13371

Das Patientenpaar bitten wir, alle bestehenden Unterlagen, Befunde und sonstige Untersuchungsergebnisse sowie eine Zuweisung von Ihnen mitzubringen. FĂŒr Ihre Patientinnen und Patienten bieten wir regelmĂ€ĂŸige, kostenlose Informationsveranstaltung an.

UniversitÀre Kompetenzeinheit Endometriose

Endometriose ist eine gutartige Erkrankung, die durch verschleppte GebĂ€rmutterschleimhautzellen entsteht. Symptome sind Regelschmerzen, unerfĂŒllter Kinderwunsch, aber auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Toilettengang, insbesondere wĂ€hrend der Menstruation.

UngefĂ€hr zehn Prozent der Frauen im fortpflanzungsfĂ€higen Alter leiden weltweit unter Endometriose. In Österreich gibt es ungefĂ€hr 4.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Am zertifizierten Endometriosezentrum der Univ.-Klinik und Frauenheilkunde und Geburtshilfe werden pro Jahr ca. 250 Patientinnen behandelt.

WeiterfĂŒhrende Informationen:
Die Selbsthilfegruppe der Endometriose Vereinigung Austria (EVA) bietet Betroffenen zusĂ€tzliche UnterstĂŒtzung und Austausch.

www.eva-info.at und www.endomarch.org

Wir sind fĂŒr Sie da

UniversitÀre Kompetenzeinheit Endometriose am LKH-Univ. Klinikum Graz

Univ.-Klinik fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Auenbrugger Platz 14, 8036 Graz
Terminvereinbarungen
Mo.–Fr.: 08:00—13:00 Uhr
Termine nach Vereinbarung
Telefon: +43 316 385-12260
endometriosezentrum@uniklinikum.kages.at

Zuweiser-Informationen zur Endokrinologie-Laborplattform

Die Endokrinologie-Laborplattform umfasst zwei Standorte:

UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Innere Medizin, Klin. Abt. Endokrinologie und Stoffwechsel
UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Leitung: Univ.-Prof. Dr. K. Tamussino, 2. OG
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 14 Uhr

Die Labordiagnostik der Endokrinologie umfasst den Nachweis von Hormonen, Prohormonen und Stoffwechselsubstanzen.

Wir sind fĂŒr Sie da

Betreuung von monochorialen Mehrlingsschwangerschaften
Telefon: +43 316 385-13371
Fax: +43 316 385-13199
praenatal@uniklinikum.kages.at

GynÀkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin
Mo.–Fr.: 08:00—13:00 Uhr
Telefon: +43 316 385-12260
kinderwunsch@uniklinikum.kages.at

Endokrinologie-Laborplattform
Telefon: +43 316 385-12517
Fax: ​+43 316 385-12477
barbara.obermayer-pietsch@uniklinikum.kages.at