Universitäres Comprehensive Cancer Center

Universitäres CCC-Subzentrum Kopf-Hals | Neuro

Zentrumsleitung Schwerpunkt Kopf-Hals

Univ.-Prof. Dr. Dietmar Thurnher

Zentrumsleitung Schwerpunkt Neuro

Univ.-Prof. Dr. Stefan Wolfsberger

Das Subzentrum KOPF-HALS | NEURO ist eine Einrichtung des Universitären Krebszentrum Graz (Universitäres Comprehensive Cancer Center Graz).

  • Das Behandlungsspektrum im Kopf-Hals-Bereich umfasst alle Krebserkrankungen, die den Kehlkopf, den Rachen, die Mundhöhle, die Speicheldrüsen, Nase und Kiefer betreffen.
  • Das Behandlungsspektrum im zentralen Nervensystem umfasst alle Krebserkrankungen, die das Gehirn beziehungsweise das Rückenmark betreffen.

Unsere ganzheitliche Versorgung von Krebspatient*innen ist leitlinienorientiert, standardisiert sowie qualitätsgesichert. Die Behandlungen erfolgen unter Einsatz modernster Technik in Diagnostik und Therapie. Wir achten auf die kontinuierliche Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit und Kommunikation der beteiligten Expert*innen. Gezielte wissenschaftliche Aktivitäten ermöglichen Teilnahme an zahlreichen klinischen Studien. Die am Subzentrum KOPF-HALS | NEURO beteiligten Einrichtungen und Berufsgruppen engagieren sich aktiv in Wissenschaft und Lehre.

Tumorerkrankungen

Ein Tumor ist eine Ansammlung von entarteten Körperzellen, die sich deutlich schneller vermehren als gesunde Zellen. Dadurch werden gesunde Zellen verdrängt beziehungsweise getötet.

Bösartige Tumoren können im Körper wandern, das heißt, dass sich dabei Tumorzellen aus dem Gewebe lösen. Diese gelangen über den Blutkreislauf oder über das Lymphsystem in entfernte Organe und siedeln sich dort an. Siedeln sich Tumorzellen in anderen Geweben und Organen an, so spricht man von einer Metastase.

Tumorerkrankungen im Kopf- und Halsbereich

Zu den bösartigen Tumorerkrankungen im Kopf- und Halsbereich zählt man Tumoren im Bereich der Mundhöhle, des Rachens und des Kehlkopfs. Ebenso können sich bösartige Erkrankungen im Bereich der Nase inklusive der Nasennebenhöhlen sowie der Halslymphknoten bilden. Auch im Kieferbereich und den Speicheldrüsen sind Tumorerkrankungen möglich.

Risikofaktoren

  • Durch das Trinken von Alkohol und durch das Rauchen von Zigaretten o.ä. können Tumoren im Kopf- und Halsbereich entstehen.
  • Eine schlechte Mundhygiene oder regelmäßig offene Wunden zählen ebenso zu den Risikofaktoren.
  • Wer in seinem Beruf krebserregende Schadstoffe einatmet, hat ein erhöhtes Risiko, an Krebs bei den Atemwegen zu erkranken. Unter diese krebserregenden Schadstoffe fallen zum Beispiel Asbest, Arsen, Cadmium, Chromate und Nickel. Aber auch das Einatmen von Holzspänen kann das Risiko erhöhen.
  • Eine weitere Ursache, die im Zusammenhang mit Kopf-Hals-Tumoren steht, ist das Humane Papillomvirus (kurz HPV). Dieses Virus wird unter anderem durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Die Mundhöhle bildet den ersten Abschnitt des Verdauungstrakts und ist mit Mundschleimhaut ausgekleidet. Sie besteht aus besonders stabilen Zellen, welche die Mundhöhle vor zahlreichen Einflüssen schützen. Dieser Zellverbund wird auch als Plattenepithel bezeichnet.

Erkrankung und Symptome

Tumorerkrankungen in der Mundhöhle betreffen vor allem die Mundschleimhaut. Tumoren treten hierbei im Mundboden, der Zunge sowie im Gaumen- oder Wangenbereich auf. Der häufigste Tumor ist das Plattenepithelkarzinom.
Wunde Stellen oder weißliche Schleimhautveränderungen in der Mundhöhle können ein Anzeichen für einen Tumor sein. Auch Probleme beziehungsweise Schmerzen beim Sprechen können Hinweise sein. Sollte die Wunde oder die Veränderung nach zwei Wochen nicht verheilt sein, ist eine ärztliche Abklärung notwendig!

Der Rachen ist ein muskelförmiger Schlauch und verbindet Mundhöhle, Ohr, Nase, Kehlkopf und Speiseröhre. Er wird in die Abschnitte Nasenrachen, Mundrachen und Kehlkopfrachen unterteilt und ist mit Schleimhaut ausgekleidet. Hauptfunktion des Rachens ist das Schlucken von Flüssigkeiten und Nahrung.

Erkrankung und Symptome

Erste Anzeichen einer Tumorerkrankung sind unter anderem (schmerzhafte) Schluckbeschwerden oder das Gefühl, einen Fremdkörper im Hals zu haben.

Auch Symptome von Entzündungen und anderen Erkrankungen können auftreten. Zu diesen Anzeichen zählen beispielsweise Heiserkeit, Husten oder auch Halskratzen. Sollten diese Symptome nach zwei Wochen nicht abgeklungen sein, ist eine ärztliche Abklärung notwendig!

Der Kehlkopf bildet den Übergang vom Rachen zur Luftröhre. Dabei verhindert der Kehldeckel, dass der Nahrungsbrei beim Schlucken in die Luftröhre gelangt. Zudem ist der Kehlkopf an der Stimmbildung beteiligt. Die Muskeln des Kehlkopfs und die Stimmbänder sind für das Öffnen und Schließen die Stimmlippen zuständig. Die Stimmlippen versetzen je nach Anspannung und Stellung die Atemluft in unterschiedliche Schwingungen.

Erkrankung und Symptome

Tumorerkrankungen des Kehlkopfs betreffen oft die Stimmlippen („Stimmbänder“), was sehr früh mit Heiserkeit einhergeht. Es können aber auch andere Bereiche des Kehlkopfes, wie zum Beispiel der Kehldeckel, betroffen sein. Heiserkeit oder Halsschmerzen, die länger als zwei Wochen bestehen, sollen daher unbedingt medizinisch abgeklärt werden.

Die Nase ist ein wichtiger Bestandteil der oberen Atemwege. Neben der Geruchswahrnehmung reinigt die Nase die Atemluft und reguliert sie hinsichtlich Temperatur und Feuchtigkeit.

Aufgebaut ist die Nase aus einem fixierten Knochenteil und einen beweglichen Knorpelteil. Der Knorpelteil besteht dabei aus mehreren einzelnen Knorpeln. Diese beiden Teile bilden gemeinsam die äußere Nase. Die innere Nase fängt bei den Nasenlöchern an. Die eingeatmete Luft gelangt über den Vorhof in die Nasenhaupthöhle. Diese wird durch die Nasenscheidewand abgetrennt. Über die sogenannten Nasengänge gelangt man zu den Nasennebenhöhlen. Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte, mit Schleimhaut ausgekleidete Hohlräume und befinden sich im Schädelknochen.

Erkrankung und Symptome

Tumoren können sowohl in den Nasenhaupt- und –nebenhöhlen auftreten als auch im Bereich der Nasenscheidewand. Das Gefühl einer verstopften Nase, Probleme beim Riechen oder aber auch Nasenbluten können Anzeichen sein.

Der Kiefer besteht aus Ober- und Unterkiefer und ist Teil der Schädelknochen. Der Unterkiefer ist der einzige bewegliche Knochen des Schädels. Er ist hauptsächlich für die Kaubewegung und somit für die Nahrungsaufnahme zuständig.

Erkrankung und Symptome

Tumoren im Bereich des Kiefers machen sich durch Kieferschmerzen und Druckempfindlichkeit bemerkbar. Auch über Schwellungen wie zum Beispiel im Gesicht oder am Gaumen sind sie erkennbar. Oft werden Tumorerkrankungen in diesem Bereich nur durch einen Zufallsbefund gefunden (zum Beispiel Röntgen beim Zahnarzt). Sollten Sie unter einem dieser Symptome leiden, ist eine rasche medizinische Abklärung notwendig!

Tumorerkrankungen im Zentralnervensystem

Das Zentralnervensystem (abgekürzt ZNS) besteht aus Gehirn und Rückenmark. Es steuert und reguliert die Körperfunktionen und lässt den Körper auf Umgebungsreize reagieren. Unter neuroonkologischen Tumoren versteht man bösartige Tumoren des Gehirns und des Rückenmarks. Die meisten Erkrankungen betreffen dabei das Gehirn.

Risikofaktoren

Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen sind auslösende Faktoren bei Hirntumoren nicht bekannt. Auch erbliche Veranlagungen sind selten und spielen keine übergeordnete Rolle. Für die Entstehung von Rückenmarkstumoren gibt es aktuell keine Hinweise für äußerliche Einflüsse. Auch bei Tumoren der Schädelbasis und der Wirbelsäule gibt es keine bekannten Umwelteinflüsse, die für die Entstehung eine Rolle spielen. Oft vermutete Zusammenhänge mit Alkohol, Rauchen, Hirnverletzungen oder Handystrahlung konnten für Tumorerkrankungen des ZNS nicht nachgewiesen werden.

Das Gehirn befindet sich im Schädel und stellt die zentrale Steuerungseinheit des Körpers dar. Grundlegende Funktionen wie zum Beispiel die Atmung und Herzfrequenz werden von hier aus gesteuert. Aber auch Reflexe wie Schlucken oder der Lidschluss werden vom Gehirn übernommen. Bei einem erwachsenen Menschen wiegt das Gehirn durchschnittlich 1,3 Kilogramm.

Erkrankung und Symptome

Generell wird zwischen zwei Arten von Hirntumoren unterschieden. Dabei wird berücksichtigt, welchen Ursprung die Erkrankung besitzt.

Primäre Hirntumoren können aus den Zellen der Gehirnsubstanz oder aus den Hirnhäuten entstehen. Diese Tumoren betreffen vor allem folgende Bereiche:

  • Stützzellen: Stützzellen oder auch Gliazellen machen ungefähr 50 Prozent aller Zellen im Gehirn aus. Sie besitzen zahlreiche wichtige Funktion wie zum Beispiel die Stützung der Nervenzellen. Nach neuesten Erkenntnissen sind sie auch an der Informationsverarbeitung beteiligt.
  • Hirn-und Rückenmarkshaut: Das Gehirn und das Rückenmark werden von Häuten umschlossen. Sie schützen vor mechanischer Einwirkung und großen Temperaturunterschieden.
  • Hirnanhangsdrüse: Die Hirnanhangsdrüse oder auch Hypophyse ist für die Hormonproduktion im Körper verantwortlich.
  • Hirnnerven: Insgesamt gibt es zwölf Hirnnerven, jeder mit einer unterschiedlichen Funktion. Mit Hilfe dieser Nerven kann das Gehirn Umgebungsreize erfassen und darauf reagieren. Häufig ist der achte Hirnnerv, welche für Gehör und Gleichgewicht zuständig ist, bei Tumorerkrankungen betroffen.

Hirntumoren können aber auch aus Absiedelungen anderer Krebserkrankungen entstehen (Metastasen). Diese Art wird auch sekundärer Hirntumor genannt. Die Symptome hängen von der Größe und von dem Bereich, in welchem sich der Tumor befindet, ab.

Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • Kopfschmerzen, vor allem in der Nacht und am Morgen
  • Schwindel
  • Übelkeit, welche nicht mit dem Magen oder Darm in Verbindung steht
  • Probleme mit Konzentrations- und Merkfähigkeit
  • Anfälle, die unter anderem von Krämpfen begleitet werden
  • Lähmungserscheinungen
  • Seh- und Sprachstörungen

Sollten Sie unter einem dieser Symptome leiden, ist eine rasche medizinische Abklärung notwendig!

Als Schädel werden die 22 miteinander verbundenen Knochen des Kopfs bezeichnet. Grundsätzlich wird zwischen Hirnschädel und Gesichtsschädel unterschieden. Der Hirnschädel umfasst das Gehirn und bietet Schutz bei Stürzen und Schlägen. Die Schädelbasis befindet sich am unteren Teil des Hirnschädels. Der Gesichtsschädel bildet die Grundlage für die Struktur im Gesicht und besitzt Höhlen für Augen, Nase und Mund.

Die Wirbelsäule ist ein wichtiger Teil des Skeletts und hält den Körper aufrecht. Sie besteht aus einer Aneinanderreihung von mehreren Knochen, welche man Wirbel nennt. Diese Wirbel wiederum sind über Gelenke miteinander verbunden, sodass die Wirbelsäule beweglich ist. Der erste Wirbel setzt an der Schädelbasis an und endet mit dem Steißbein. Durch diesen Aufbau wird dem Körper die Bewegung in verschiedenen Richtungen ermöglicht.

Das Rückenmark ist ein Nervenstrang und verläuft durch die Wirbelsäule. Geschützt wird es einerseits durch die umgebende Rückenmarkshaut und das darin befindliche Nervenwasser (Liquor). Aber auch durch die Wirbelknochen der Wirbelsäule wird das Rückenmark geschützt. Über Rückenmarksnerven (sogenannte Spinalnerven) werden Informationen und Empfindungen des Körpers an das Gehirn weitergeleitet. Zusammen bilden das Gehirn und das Rückenmark das zentrale Nervensystem.

Erkrankung und Symptome

Je nach Art und Lage können unterschiedliche Symptome auftreten.
Beispielsweise können folgende Symptome auftreten:

  • Rückenschmerzen
  • Lähmungserscheinungen (unter anderem Versteifung im Bein)
  • Probleme beim Gehen
  • Sensibilitätsstörungen (Wahrnehmungsstörungen von Temperatur, Druck und Schmerz)
  • Störung der Blasenentleerung

Tumoren können im Rückenmark selbst oder außerhalb (zum Beispiel auf der Rückenmarkshaut) entstehen. Zu den selteneren Erkrankungen zählen Tumoren der Schädelbasis und der Wirbelsäule. Sie entstehen aus dem Knochengewebe und machen sich je nach Position unterschiedlich bemerkbar. Krebserkrankungen, die ihren Ursprung in den Knochen oder im Weichgewebe haben, nennt man Sarkome. Liegen diese in der Nähe der Schädelbasis, treten vor allem Doppelbilder und Kopfschmerzen auf. Ist die Wirbelsäule betroffen, können Schmerzen, Sensibilitätsstörungen oder Probleme der Blasen- und Darmentleerung entstehen.

Diagnose

Bei der Diagnose einer Krebserkrankung müssen zur Festlegung des Krankheitsstadiums verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden.
Der Universitätsklinik für Radiologie obliegt die gesamte radiologische Diagnostik im Erwachsenenalter für das Subzentrum Kopf-Hals | Neuro. Für eine feingeweblichen Untersuchung und gezielte Therapieplanung ist eine Probenentnahme (Biopsie) aus dem Tumor wichtig. Aus Gewebs- oder Zellproben von verdächtigen Veränderungen ist es den Patholog*innen möglich, im Labor die Gutartigkeit oder Bösartigkeit eines Gewebes zu bestimmen.Die Diagnosestellung von Krankheiten am entnommenen Gewebe ist die zentrale Aufgabe der Patholog*innen. Die Befundung des entnommenen Gewebes erfolgt durch das Institut für Pathologie.

Die unten angeführten Untersuchungen sind jedoch nicht bei allen Patient*innen zwingend notwendig. Je nach individueller Krankheitssituation können noch weitere Untersuchungen oder Kombinationen einzelner Untersuchungen notwendig sein.

Bei der Diagnose von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich können in der Regel

  • eine Ultraschalluntersuchung
  • eine Magnetresonanztomographie (MRT)
  • eine Computertomographie (CT)
  • eine PET-Untersuchung
  • und eine Knochen- oder Skelettszintigraphie

durchgeführt werden.

Bei Tumoren des Zentralen Nervensystems können in der Regel

  • eine (funktionelle) Magnetresonanztomographie (MRT oder fMRT)
  • eine Computertomographie (CT)
  • Knochen- oder Skelettszintigraphie
  • eine Angiographie
  • ein Elektroenzephalogramm (EEG)
  • eine Lumbalpunktion

durchgeführt werden.

Was ist eine Tumorkonferenz?

Eine Tumorkonferenz (auch „Tumorboard“ genannt) ist eine Besprechung, an der Ärzt*innen aus verschiedenen Fachgebieten teilnehmen. Die Teilnehmer*innen setzen sich aus der Radiologie, der Strahlentherapie-Radioonkologie, der Onkologie, der Pathologie, der Neuropsychologie und dem jeweiligen Organfach (z.B. HNO, Neurochirurgie oder Neurologie) zusammen. Ziel dieser Besprechung ist es, gemeinsam die besten diagnostischen Schritte oder Behandlungsmöglichkeiten für eine*n Patient*in festzulegen. Das Ergebnis des Tumorboards ist ein auf den Patienten*die Patientin abgestimmter Therapievorschlag. Dieser wird mit den Patient*innen besprochen.

Terminplan Tumorkonferenzen/Interdisziplinäre Fallbesprechung:

  • Tumorboard Kopf-Hals: jeden Dienstag 13:30–15:00 Uhr
  • Tumorboard ZNS: jeden Mittwoch 13:00–14:00 Uhr
  • Terminplan Skull-Base-Board (Schädelbasis-Konferenz): jeden Dienstag 13:00–13:30 Uhr

 

Therapie

Zu den gängigsten Therapiearten in der Krebsbehandlung zählen der operative Eingriff, die Strahlentherapie und die Chemotherapie. Oftmals kommt auch eine Kombination verschiedener Therapien zum Einsatz.

Eine Schmerztherapie wird bestmöglich auf die Bedürfnisse der Patient*innen abgestimmt. Bei fast allen Krebsarten kann durch eine entsprechende Therapie der Schmerz reduziert oder teilweise auch zur Gänze beseitigt werden. Bei der Schmerztherapie wird nicht nur der körperliche Schmerz betrachtet, sondern es werden auch seelische und soziale Umstände sowie persönliche Bedürfnisse in die Entscheidung mit einbezogen.

Bitte sprechen Sie auch über Ihre Schmerzen mit Ihrem Behandlungsteam!

Ziel jeder Operation ist es, den Tumor vollständig zu entfernen. Dies gelingt oft, wenn sich der Tumor noch in einem frühen Stadium befindet. Immer häufiger kommt die operative Metastasen-Entfernung abhängig von der Art des Tumors vor. Nach einer Operation benötigen viele Patient*innen als weitere Therapie eine medikamentöse Tumortherapie oder Strahlentherapie.

Die Strahlentherapie ist ein wesentlicher Teil einer Behandlung von Tumoren und kann vor oder auch nach einer Operation zum Einsatz kommen. Sie wird an der Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie durchgeführt und kann alleine oder zeitgleich mit einer Chemotherapie durchgeführt werden. Bei einer Strahlentherapie treffen Strahlen auf den Tumor. Diese Strahlen schädigen die Krebszellen so, dass sie sich nicht mehr teilen und absterben. Die Bestrahlung selbst ist schmerzfrei, nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und wird von Montag bis Freitag durchgeführt. Die Strahlenbehandlung wird dabei für jede*n Patient*in individuell geplant.

Für die Strahlentherapie gibt es an unserer Klinik zwei grundsätzliche Methoden:

  • Die Teletherapie ist die Bestrahlung von außen
  • Die Brachytherapie ist das vorübergehende Einbringen einer radioaktiven Quelle in den Körper

Teletherapie

Brachytherapie

Tumorzellen entstehen aus körpereigenen Zellen, die vom Immunsystem nicht erkannt werden können. Dadurch können sie auch nicht angegriffen werden und wachsen unkontrolliert weiter. Unter Chemotherapie versteht man die Verabreichung von Medikamenten, die dieses unkontrollierte Wachsen stören. Mögliche Nebenwirkungen von Chemotherapien richten sich nach den verwendeten Substanzen. Dies wird in einem ausführlichen Gespräch mit der*dem Ärztin*Arzt erklärt.
Die Chemotherapie wird auf den Ambulanzen der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, der Universitätsklinik für Neurologie und der Klinischen Abteilung für Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin durchgeführt.

Eine Immuntherapie hat das Ziel, die Krebszellen mit den eigenen Immunzellen zu bekämpfen. Durch die verwendeten Medikamente werden nicht die Krebszellen direkt angegriffen. Stattdessen bewirken die Medikamente, dass unsere Immunzellen die Krebszellen erkennen und diese angreifen und zerstören.

Die Immuntherapie wird auf den Ambulanzen der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, der Universitätsklinik für Neurologie und der Klinischen Abteilung für Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin durchgeführt.

Die zielgerichtete Krebstherapie hemmt das Tumorwachstum „punktgenau“. Die Therapie findet in der Regel in Form von Tabletten statt. Die Medikamente richten sich gegen die Eigenschaften der Tumorzellen, die für das Wachstum wichtig sind. Sie sind auf biologische Merkmale des Tumors ausgerichtet.

Die zielgerichtete Krebstherapie wird auf den Ambulanzen der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, der Universitätsklinik für Neurologie und der Klinischen Abteilung für Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin durchgeführt.

Bestimmte Inhaltsstoffe von Pflanzen, beeinflussen die Medikamente der Chemotherapie, die gegen bösartige Tumoren eingesetzt werden.
Wenn Sie sich für komplementäre Methoden interessieren, dann besprechen Sie dies bitte vor dem Einsatz immer mit Ihrem behandelnden Arzt*Ihrer behandelnden Ärztin!

Palliativversorgung

Wenn eine Krebserkrankung trotz Behandlung voranschreitet und nicht mehr heilbar ist, können auf verschiedenen Ebenen Belastungen entstehen, die weitere Unterstützungsangebote erforderlich machen.
Dabei kann es sich um körperliche Symptome handeln (z. B.: Schmerzen, Übelkeit, Atemnot), um psychische Belastungen. aber auch um soziale Belastungen (z. B.: Sorge um die Familie, Verlust des Berufes).
Die Palliativversorgung bzw. Palliativmedizin zielt darauf ab, die Lebensqualität von Patient*innen und deren Familien zu verbessern. Eine palliative Versorgung kann in Abhängigkeit der vorliegenden Symptomlast bereits parallel zur Krebsbehandlung durchgeführt werden. Die Entscheidung zur palliativmedizinischen Mitbetreuung wird gemeinsam mit Ihrer Onkologin*Ihrem Onkologen getroffen.

Nachsorge

Wenn die medizinische Behandlung der Tumorerkrankung abgeschlossen ist, beginnt die Phase der Nachsorge.
Sie dient dazu, um ...

  • ein Wiederauftreten der Krebskrankheit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln
  • Begleiterkrankungen festzustellen, zu behandeln und gegebenenfalls zu lindern
  • Langzeitfolgen zu behandeln. Langzeitfolgen sind Probleme, die auch 5 Jahre nach der aktiven Behandlung und Therapie noch bestehen.

Ihre Ärztin/Ihr Arzt je nach Stadium der Erkrankung, nach Art der durchgeführten Behandlung und aufgrund anderer Einflussfaktorenerstellt einen individuellen Nachsorgeplan.

FAQs

Sie sind Expert*in für Ihren Körper. Sprechen Sie über die Nebenwirkungen und die Möglichkeiten der Behandlung mit Ihren behandelnden Ärzt*innen!

Viele Krebspatient*innen fürchten sich vor den Nebenwirkungen ihrer Krebstherapie. Sorgen können auch mögliche Langzeitfolgen der Krebserkrankung oder der Therapie machen.

Wichtig ist aber zu wissen, dass nicht alle Patient*innen gleich auf diese Therapien reagieren und bei jedem Patienten*bei jeder Patientin unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten. Und auch die Nebenwirkungen, die auftreten, werden von Patient*innen unterschiedlich stark empfunden.

Allgemein gilt:

Welche Nebenwirkungen bei jedem einzelnen Patienten*bei jeder einzelnen Patientin tatsächlich auftreten, ist unter anderem abhängig von der Therapie, vom Allgemeinzustand sowie eventuell vorhandene Vorerkrankungen. Selten gibt es Nebenwirkungen, die dauerhaft sind.

Viele Nebenwirkungen lassen sich häufig lindern oder ganz vermeiden. Zusätzlich erhalten die Patient*innen vorbeugend Medikamente, welche zum Beispiel eine Übelkeit erst gar nicht entstehen lassen. Scheuen Sie sich nicht davor, dieses Thema mit Ihrem Arzt*Ihrer Ärztin vor Ihrer Therapie zu besprechen!

So überraschend es klingt: Auch bei anhaltender Müdigkeit hilft vielen Betroffenen Bewegung mehr als Schonung. ABER: Überanstrengen Sie sich nicht, planen Sie auch regelmäßige Pausen ein!

Sie werden immer ausführlich über etwaige Nebenwirkungen aufgeklärt. Außerdem ist das Team des Universitären Subzentrums KOPF-HALS | NEURO für Sie rund um die Uhr erreichbar, sollten Nebenwirkungen auftreten! In diesem Fall steht immer ein*e Arzt*Ärztin für Sie als Ansprechperson bereit.

Chemotherapie und Bestrahlung zerstören die Tumorzellen. Dabei ist es möglich, dass gesunde Zellen geschädigt werden. Sind die Eierstöcke, Ei-oder Samenzellen betroffen, kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt sein.

Viele Frauen*Männer können nach überstandener Krebstherapie auf natürlichem Wege wieder schwanger werden bzw. Kinder zeugen. Voraussetzung ist, dass Hormonzyklus und Fortpflanzungsorgane wieder vollständig funktionieren. Abhängig von der erfolgten Therapie und dem Alter benötigt der Körper dafür unterschiedlich lange Erholungszeiten. Außerdem kann ein Kinderwunsch bei der Therapieauswahl berücksichtigt werden.

Die folgenden Tipps sollen dazu dienen, Ihnen und Ihren Angehörigen eine Hilfestellung zu geben, wie Sie sich während oder nach der Durchführung einer Krebstherapie verhalten sollen.

  • Essen und Trinken: Achten Sie auf eine ausreichende und ausgewogene Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.
  • Hygiene: Achten Sie insgesamt auf Ihre Hygiene! Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände. Vermeiden Sie Verletzungen der Haut und Schleimhäute, indem Sie beim Rasieren und der Maniküre sehr vorsichtig vorgehen. Achten Sie auf eine sorgfältige und regelmäßige Körperpflege.
  • Sonne: Bei speziellen Medikamenten ist es wichtig, direkte Sonne zu vermeiden. Sorgen Sie für den entsprechenden Sonnenschutz. ACHTUNG im Bestrahlungsfeld: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Verwenden Sie keine Sonnencreme, keine Körpercremen, keine Lotionen und kein Deo. Tägliche Reinigung des Bestrahlungsfeldes mit lauwarmen Wasser.
  • Tagesablauf: Planen Sie „Erholungsphasen“ ein, in denen Sie Kraft tanken können.
  • Rauchen: Geben Sie das Rauchen bitte auf! TIPP: Ein Rauchausstieg lohnt sich in jedem Fall - für die eigene Gesundheit und die der Mitmenschen. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) bietet das Programm „Rauchfrei in 6 Wochen“ in der Gruppe, im Betrieb oder als Einzelentwöhnung an (endlich-aufatmen.at).
  • Alkohol: Auch das Trinken von Alkohol fördert die Bildung von Krebs. Reduzieren Sie den Konsum deshalb auf ein Minimum.

Bitte seien Sie kritisch Informationen gegenüber, die Sie aus dem Internet erhalten! Für Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden ist wichtig zu wissen, welchen Informationen sie vertrauen können. Neben körperlichen Einschränkungen und Schmerzen verspüren viele Patient*innen Unsicherheit und Angst. Gerade in dieser Situation ist man besonders empfänglich für gefährliche Gesundheitsinformationen, zum Beispiel über vermeintliche Wundermittel. Besprechen Sie Angebote, von denen Sie im Internet erfahren, mit Ihrem behandelnden Arzt*Ihrer behandelnden Ärztin und gehen Sie kein Risiko ein!

Die Universitäre Kompetenzeinheit für endoskopische Schädelbasischirurgie ist eine Einrichtung am Univ. CCC Subzentrum KOPF-HALS | NEURO. Hier werden gut- oder bösartige Tumoren des Hirns, welche sich in der Nähe der Schädelbasis befinden, durch die Nase operiert. Die Hauptakteure sind hier die Univ.-Klinik für HNO und die Univ.-Klinik für Neurochirurgie. Das Kernstück ist hierbei das Skull-Base-Board.

Das Skull-Base-Board (Schädelbasis-Konferenz) ist ähnlich wie das Tumorboard eine Besprechung, an der Ärzt*innen aus verschiedenen Fachgebieten teilnehmen. Im Skull-Base-Board werden unter anderem Patient*innen besprochen, deren Erkrankung Tumoren in der Nähe der Schädelbasis betreffen. Auch hier ist das oberste Ziel, weitere diagnostische Schritte oder Behandlungsmöglichkeiten für die Patient*innen zu finden. Das Ergebnis wird auch hier mit den Patient*innen besprochen.

Die psychologische Betreuung unterstützt Betroffenen und deren Angehörige und steht Ihnen in verschiedensten Phasen der Behandlung zur Seite.

Die Sozialarbeiter*innen bieten Patient*innen des LKH-Univ. Klinikum Graz Hilfestellung bei der Bewältigung von krankheitsbedingten Problemen im Alltag an.

Die Diätolog*innen des LKH-Univ. Klinikum Graz erstellen in interdisziplinärer Zusammenarbeit ein ernährungstherapeutisches Konzept. Eine bedarfsgerechte Ernährung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen sowie die Lebensqualität verbessern.

Die Physiotherapie unterstützt bei der Mobilisation. Ziel ist die Erhaltung und Wiederherstellung der körperlichen Funktionen und die Vermeidung von Funktionsstörungen, um nach dem Krankenhausaufenthalt den Alltag bestmöglich bewältigen zu können.

Die Kernaufgaben der Logopädie sind die Vorbeugung, Beratung, Diagnose und Therapie von Störungen und Beeinträchtigungen der Sprache, des Sprechens, der Atmung, der Stimme, des Schluckens und der Mundfunktionen.

Ergotherapeut*innen unterstützen dabei, um den Menschen die Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen.

Sollte eine zusätzliche Betreuung von Ihnen oder Ihren Angehörigen gewünscht werden, teilen Sie das bitte Ihren behandelnden Ärzt*innen mit. So wird ein Kontakt für Sie hergestellt werden!

Wissenschaftliche Veränderungen in Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen haben über die letzten Jahrzehnte die Vorhersage bei vielen Krebsarten verbessert. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Expert*innen an der Medizinischen Universität Graz mit nationalen und internationalen Kolleg*innen ist dafür ein wesentlicher Baustein.

Teilnahme an klinischen Studien

Die Teilnahme an einer klinischen Studie an der Med Uni Graz ist für Patient*innen mit vielen Vorteilen verbunden. Als Studienpatient*in haben Sie die Chance, neue Behandlungsmethoden frühzeitig zu erhalten, noch bevor sie in der klinischen Routine verfügbar sind. Neue Wirkstoffe bieten viele Chancen, können im Gegenzug aber auch einige unbekannte Nebenwirkungen und Reaktionen hervorrufen. Ohne klinische Studien wären die großen Fortschritte in der Krebstherapie nicht möglich. Daher ist jede*r Studienpatient*in ein wichtiger Teil dieser Entwicklung und hilft so auch aktiv mit, Diagnose und Therapieoptionen für zukünftige Patient*innen weiter zu verbessern.

Forschungsinfrastruktur

Neben modernst ausgestatteten Laborflächen und weiteren Einrichtungen, verfügt die Med Uni Graz beispielsweise über eine der größten Biobanken Europas, einem wahren Datenschatz für die medizinische Forschung. Durch die Sammlung und Bereitstellung von biologischen Proben – derzeit mehr als 20 Millionen aus den unterschiedlichsten Bereichen – steht der Wissenschaft eine vielfältige Datenquelle zur Verfügung, um Forschungsprojekte voranzutreiben. Biobanken für die medizinische Forschung enthalten Gewebeproben, Blut und andere Körperflüssigkeiten sowie Zellen und DNA-Proben menschlichen Ursprungs. Mit diesen biologischen Proben wird die Forschung unterstützt. Diese Forschung ermöglicht eine schnellere und zielgerichtete Entwicklung von neuen und besseren Therapien - vor allem für Tumorpatient*innen.