Unsere Vision und unsere Werte

"Wir, das Team der UniversitĂ€ts-Augenklinik, denken und handeln im FĂŒreinander in der Patient*innen-Versorgung, der Lehre und Forschung auf höchstem Niveau."

  • Unsere Haltung ist vertrauensvoll, wertschĂ€tzend und respektvoll.
  • EinfĂŒhlungsvermögen, Fairness und Verantwortungsbewusstsein prĂ€gen unser Handeln.
  • Wir pflegen eine offene und aufrichtige Kommunikaktion.
  • StĂ€ndige Innovations- und Lernbereitschaft ist die Basis unserer Kompetenz, die wir durch KreativitĂ€t und kritisches Hinterfragen fördern.

Versorgung und Ausbildung auf höchstem Niveau


Bezogen auf das Einzugsgebiet ist unsere Klinik im Bereich der Augenheilkunde die grĂ¶ĂŸte PrimĂ€rklinik Österreichs. Die Erkennung, Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen des Auges stehen im Zentrum unserer Arbeit und zwar sowohl im Rahmen der Patientenbetreuung als auch hinsichtlich unseres universitĂ€ren Auftrags. Alle Versorgungs- und Forschungsschwerpunkte entsprechen dabei höchstem internationalen Niveau. Zu unseren universitĂ€ren Aufgaben zĂ€hlen neben der wissenschaftlichen Forschung und forschungsgeleiteten Lehre auch die strukturierte und international zertifizierte Ausbildung von FachĂ€rzt*innen.

Bereits seit 2006 haben wir uns dem QualitĂ€tsmanagment nach EFQM verschrieben und arbeiten kontinuierlich daran unsere QualitĂ€t zu steigern. Seit 2018 tragen wir das Unternehmens-QualitĂ€tssigel EFQM R4E 5 Star und haben den Jurypreis fĂŒr partizipative FĂŒhrung verliehen bekommen. Weitere Zertifizierungen wie (Schmerzmanagment, Risikomanagment, usw. ) spiegeln unsere breitgefĂ€cherte QualitĂ€tsarbeit wider. Unser FachĂ€rztliches Ausbildungsprogramm wurde international durch das European Board of Ophthalmology (EBO) zertifiziert.

"Wir vermitteln national und international erworbenes Wissen, praktische Fertigkeiten, den Umgang mit den neusten Technologien und wertschÀtzend soziales Verhalten an unsere qualifizierten Mitarbeiter*innen, Pflegepersonen sowie an externe FachÀrzt*innen."

GemĂ€ĂŸ unserem Leitbild bieten wir folgende Ausbildungsmöglichkeiten an:

  • International zertifizierte Ausbildung zur FachĂ€rztin/zum Facharzt fĂŒr Augenheilkunde und Optometrie
  • Einschulungskonzepte Augenpflege

JĂ€hrlich versorgen wir fast 80.000 Patient*innen an unserer Klinik.
Zur ErfĂŒllung unseres Versorgungsauftrages stehen uns neben einem großen ambulanten Bereich (Terminambulanzen) mit Behandlungs- und EingriffsrĂ€umen, eine Schielambulanz, eine Tagesklinik und eine Bettenstation, sowie fĂŒr operative Eingriffe und refraktive Chirurgie ein modernst ausgestatter Operationsbereich zu VerfĂŒgung.

Verantwortung fĂŒr die Umwelt

Operationen in der Augenheilkunde sind die am hĂ€ufigsten durchgefĂŒhrten Operationen in der gesamten Medizin.
Nachdem diese Operationen apparativ sehr aufwĂ€ndig sind, hinterlassen sie einen betrĂ€chtlichen CO2-Abdruck. Eine Katarakt-Operation erzeugt beispielsweise so viel CO2 wie eine Autofahrt von ca. 500 km. Allein in Österreich werden aktuell ca. 130.000 Katarakt-Operationen durchgefĂŒhrt, mehr als 5000 davon an der Univ.-Augenklinik Graz. Wir sehen es als unsere Verantwortung, durch kontinuierliche und kritische ÜberprĂŒfung von Prozessen und deren Optimierung sowie durch Reduktion von benötigten Materialien den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Die Univ.-Augenklinik Graz wurde dafĂŒr von EyeSustain, einer globalen Vereinigung von ophthalmologischen Gesellschaften, zertifiziert.

Interesse zur Mitarbeit?

Unter Beruf & Karriere finden Sie unter anderem unsere aktuellen Stellenausschreibungen sowie Informationen zum Bewerbungsprocedere.

Blick auf die Geschichte der Augenheilkunde in Graz

Dr. John Taylor (Mezzotint by J. Faber, junior, after P. Ryche)

Die AnfÀnge der Augenheilkunde in Graz
„Qui visum dat, dat vitam“ ("Wer Sehkraft gibt, vermittelt damit LebensqualitĂ€t"), besagte der Spruch, der auf der Kutsche von Dr. John Taylor, dem berĂŒhmtesten Okulisten seiner Zeit, prangte. Zeitgenossen ohne Lateinkenntnisse erahnten aufgrund der aufgemalten Augen, warum diese Kutsche durch Europa bis in den Orient unterwegs war. Als sie 1757 in Graz beim "Großen Christoph" (Hauptplatz 6) Halt machte, war hierzulande die Augenheilkunde Sache je nach SeriositĂ€t mehr oder weniger lang verweilender Okulisten. Oftmals boten sie in VorstadtgasthĂ€usern wie dem „Roten Igel“ oder dem „Schwarzen Elefanten“ ihre Heilkunst feil und fĂŒhrten u. a. Starstiche durch.

Joseph Barth (GemĂ€lde von H. F. FĂŒger)

Die beinahe Àlteste Augenklinik
Professor Dr. Joseph Barth, der Augenarzt Kaiser Josephs II., galt als Sonderling, der sein Wissen nur widerwillig an SchĂŒler weitergab. Die um 1750 in Frankreich aufgekommene Extraktionsmethode zur Behandlung des grauen Stars trug maßgeblich zur Etablierung der Augenheilkunde als akademisches Fach bei. Kaiser Joseph II. erkannte das Fortschrittspotenzial und motivierte Barth zur Ausbildung einer neuen AugenĂ€rztegeneration. Zwei seiner SchĂŒler, Dr. Johann Stiger und Dr. Lorenz Edler von Vest, ließen sich in Graz nieder, wo ersterer bereits 1806 die Bewilligung zur Errichtung einer Augenklinik im allgemeinen Krankenhaus erhielt. Da Dr. Stiger diese Bewilligung jedoch nicht in die Tat umsetzte, kam letztlich in Wien die erste Augenklinik der Welt (gegrĂŒndet 1812) zustande.

Außerordentliche Professur
Graz erhielt dafĂŒr 1829 eine außerordentliche Professur und Abteilung fĂŒr Augenheilkunde unter der Leitung von Dr. Joseph Piringer, einem in Wien ausgebildeten UrenkelschĂŒler von Professor Barth. Der Gesamtbelag der zunĂ€chst nur zwei Sechsbettzimmer umfassenden Abteilung erhöhte sich nach wiederholtem Standortwechsel bis zur Jahrhundertmitte auf 38 Betten.

Von der Augenabteilung zur Augenklinik in der Grazer Paulustorgasse 
1829 gegrĂŒndet, zĂ€hlte die Augenabteilung bis zur Jahrhundertmitte nicht mehr als 40 Betten. Mit der lange Zeit ersehnten GrĂŒndung einer medizinischen FakultĂ€t stieg die Grazer UniversitĂ€t jedoch 1863 zur VolluniversitĂ€t auf. Damit ergab sich die studienplangemĂ€ĂŸe Einrichtung einer Lehrkanzel fĂŒr Augenheilkunde. Dr. Carl Blodig vereinigte als Erster die neue Lehrkanzel mit dem Ordinariat der Augenabteilung in Personalunion. Die Abteilung bezog anschließend das Haus Paulustorgasse 4 als neuen Standort mit 75 Betten. Ein paar Jahre spĂ€ter entstand ein Zubau zum Haus Paulustorgasse 8 mit zusĂ€tzlichen RĂ€umlichkeiten fĂŒr die Augenklinik (24 Betten).
Die große Tradition der Grazer Augenheilkunde begann unter Professor Blodigs Nachfolgern Isidor Schnabel (1887–1891), Michael Borysiekiewicz (1891–1899) und Friedrich Dimmer (1900–1910), deren Publikationen internationale Aufmerksamkeit erregten. So gelang es beispielsweise Professor Dimmer 1902, in Zusammenarbeit mit der Firma Zeiss erste verwertbare Fotografien des Augenhintergrundes herzustellen. Nachdem die Klinik bereits unter seinem VorgĂ€nger die 100-Betten-Grenze ĂŒberschritten hatte, widmete sich Dimmer maßgeblich dem Krankenhausneubau, folgte aber kurz vor dessen Eröffnung einer Berufung nach Wien.

Die Entwicklung des heutigen Standorts von 1912 bis 1995
Am heutigen Standort verfĂŒgten die Augenklinik und ihre Abteilung vom Anbeginn bis Mitte der neunziger Jahre ĂŒber 150 bis 169 Betten. Seit dem Eröffnungsjahr 1912 lösten hier neun VorstĂ€nde einander ab: Maximilian Salzmann (1912–1934), Arnold Pillat (1936–1944), Josef Böck (1944–1955), Karl Hruby (1955–1964), Hans Hofmann (1964–1987), Helmut Hanselmayer (1987–1989), JĂŒrgen Faulborn (1989–2003), Christoph Faschinger (2003-2005) und Andreas Wedrich (seit 2005). Ausbauten und Sanierungsmaßnahmen ermöglichten um 1970 und um 1995 eine Neuausstattung der Klinik. Im Zuge der letzteren Generalsanierung erfolgte eine Bettenreduktion auf 70 Betten (heute 61 Planbetten).

Dr. Norbert Weiss, Unternehmenshistoriker der SteiermÀrkischen Krankenanstaltengesellschaft