Die Lange Nacht der Urologie
Die FrĂŒherkennung von Prostatakrebs wandelt sich: Das Abtasten der Prostata â lange Zeit fixer Bestandteil der Vorsorge â gehört nicht mehr zum routinemĂ€Ăigen Prostata-Check. Diese Neuerung ist auch eines der Themen der Langen Nacht der Urologie, die am 10. November 2025 zum ersten Mal stattfindet. An diesem Tag öffnen urologische Ordinationen und Kliniken in ganz Ăsterreich â darunter das Uniklinikum Graz â zwischen 17 und 21 Uhr ihre TĂŒren und laden MĂ€nner ab 45 Jahren zu einem unkomplizierten ersten Prostata-Check.
âMein PlĂ€doyer ist, dass MĂ€nner ab dem 45. Lebensjahr zur FrĂŒherkennung von Prostatakrebs gehenâ, sagt Univ.-Prof. Dr. Sascha Ahyai, Vorstand der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Urologie am Uniklinikum Graz, bei jeder sich bietenden Gelegenheit. FĂŒr ihn war es daher eine klare Sache, dass seine Klinik sich an der âLangen Nacht der Urologieâ beteiligen wird, die am 10. November 2025 zum ersten Mal stattfindet. Insbesondere MĂ€nner ab Jahrgang 1980 sind eingeladen, ihren ersten Prostata-Check zu machen. Dieser umfasst eine fachĂ€rztliche Anamnese und Beratung sowie die Bestimmung des PSA-Werts (prostataspezifisches Antigen) aus einer Blutprobe. Die Tastuntersuchung wird nicht mehr routinemĂ€Ăig durchgefĂŒhrt.
Neue Leitlinien fĂŒr Prostatavorsorge
Im Zuge der jĂŒngsten LeitlinienĂ€nderungen zur FrĂŒherkennung von Prostatakrebs rĂŒckt nĂ€mlich der PSA-Test stĂ€rker in den Mittelpunkt. Das rektale Abtasten (Tastuntersuchung) hingegen verliert an Bedeutung. âFĂŒr die Vorsorge spielen heute vor allem die Bestimmung des PSA-Werts im Blut und die Bildgebung eine wesentliche Rolleâ, erklĂ€rt Ahyai. âZeigt sich ein auffĂ€lliger PSA-Wert (ĂŒber 3 ng/ml), folgt in der Regel ein hochauflösendes MRT, nicht sofort eine Biopsie.â MĂ€nnern, die einer Risikogruppe angehören â etwa bei familiĂ€rer Vorbelastung â rĂ€t er zur Vorsorge ab 40 Jahren.
Der PSA-Wert misst die Konzentration des prostataspezifischen Antigens im Blut. Dieses Enzym wird von der Prostata gebildet; Tumoren können bewirken, dass es vermehrt ins Blut ĂŒbertritt. Ein erhöhter PSA-Wert bedeutet jedoch nicht automatisch Krebs â auch gutartige VerĂ€nderungen oder EntzĂŒndungen können den Wert ansteigen lassen. Entscheidend ist die Verlaufskontrolle: Ein schneller Anstieg kann ein Warnsignal sein. âPSA ist kein Tumormarker, sondern ein Organmarkerâ, so Ahyai. âEr hilft uns, jene Patienten zu identifizieren, bei denen ein klinisch relevantes Risiko besteht.â Internationale Studien zeigen, dass durch PSA-Screening etwa zehn von 1.000 MĂ€nnern vor dem Tod durch Prostatakrebs bewahrt werden können â ein deutlicher Nutzen, der die Bedeutung moderner Vorsorge unterstreicht.
Warum Vorsorge so wichtig ist
Das Prostatakarzinom ist in Ăsterreich die hĂ€ufigste Krebserkrankung des Mannes. Pro Jahr erhalten 7.500 MĂ€nner die Diagnose, ihr Durchschnittsalter betrĂ€gt 68 Jahre. Rund 1.400 MĂ€nner sterben jĂ€hrlich an der Erkrankung. Wird ein Prostatakarzinom in einem frĂŒhen Stadium erkannt, verbessern sich die Heilungschancen deutlich. âVorsorge muss weder kompliziert noch unangenehm sein. Wer an diesem Abend zu uns kommt, macht den entscheidenden ersten Schrittâ, freut sich Sascha Ahyai ĂŒber die Initiative.
Was: Gesundheitsinitiative im Rahmen der LooseTie-Kampagne â organisiert vom Berufsverband der Ăsterreichischen Urologie (BVU), der Ăsterreichischen Gesellschaft fĂŒr Urologie (ĂGU) und der Ăsterreichischen Krebshilfe.
Ziel: MĂ€nner des Jahrgangs 1980 zu ihrem ersten Prostatacheck motivieren, Hemmschwellen abbauen und Bewusstsein fĂŒr Vorsorge und MĂ€nnergesundheit schaffen. FĂŒr die ersten 60 Teilnehmer am Uniklinikum Graz gibt es ein Kochones-Bier.
Wann: Montag, 10. November 2025 17:00 â 21:00 Uhr
Wo: UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Urologie, Auenbruggerplatz 5/6, 2. OG., links. In der Urologie-Ambulanz stehen zwei Kojen fĂŒr den Prostata-Check bereit. StraĂenbahnlinie 7 â Haltestelle Klinikum SĂŒd â Odilieninstitut
Wie: Ohne Termin â einfach vorbeikommen!
Movember â Schnauzer tragen und gewinnen
Das Univ. Comprehensive Cancer Center- Krebszentrum Graz wird auch heuer wieder bei der Aktion âMovemberâ dabei sein. Wer mitmacht, kann gewinnen â verschiedene Friseurgutscheine im Wert von 25 bis 80 Euro stehen zur Verlosung bereit. Einfach ein Portraitfoto mit Moustache/Schnauzer schicken an: peter.tiefenbacher@uniklinikum.kages.at
Einsendeschluss: 26. M(N)ovember 2025
Mit der Einsendung des Fotos stimmen Sie zu, dass Ihr Bild auf den Social-Media- und Internetseiten veröffentlicht werden darf. Die Preise werden unter den Einsendern verlost.
Presseanfragen
Pressestelle des LKH-Univ. Klinikum Graz
Mag. Simone Pfandl-Pichler
Auenbruggerplatz 1, 8036 Graz
Telefon: +43 316 385-87791
Fax: +43 316 385-16942
Downloads
Abdruck kostenfrei unter korrekter Angabe des Fotocredits: