Universitätsklinik für Chirurgie

Klinische Abteilung für Transplantationschirurgie

"Eine moderne Behandlung der im Mittelpunkt stehenden Patient*innen umfasst ein biopsychosoziales Grundkonzept mit interdisziplinärer und interprofessioneller personalisierter Medizin."

Abteilungsleiter

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c., Peter Schemmer, MBA, FACS

Die Klinische Abteilung für Transplantationschirurgie des LKH-Universitätsklinikum und der Medizinischen Universität Graz ist eine der führenden hochspezialisierten und patientenorientierten Einrichtungen Europas. Es ist uns gelungen, ein perfekt aufeinander abgestimmtes, interdisziplinäres und interprofessionelles Team zu schaffen, das Sie mit der Hilfe von modernster Infrastruktur optimal betreut. Wir sind davon überzeugt, dass neben unserer medizinischen Expertise und Ausstattung auch die persönliche Zuwendung, verbunden mit sehr viel Einfühlungsvermögen, wesentlich zum Heilungsprozess beiträgt. Da uns die Gesundheit der Patient*innen sehr am Herzen liegt, nehmen wir uns Zeit für jede/jeden einzelne(n).

Wir versorgen gemeinsam mit weiteren Fachdisziplinen Patient*innen, die einen viszeralen Organersatz (Leber, Niere, Pankreas, Dünndarm) benötigen und gehören damit zu den wesentlichen Säulen des Transplant Center Graz (TCG). Unsere große Erfahrung mit innovativen Behandlungskonzepten, die dem neuesten wissenschaftlichen Kenntnisstand entsprechen, führt zur optimalen individuell abgestimmten Patient*innenversorgung auf höchstem universitären Niveau mit größter Ergebnisqualität.

Auf unserer Homepage finden Sie ausführliche Informationen über unser gesamtes Behandlungsspektrum, das insbesondere die Transplantationschirurgie sowie die gesamte Allgemein- und Viszeralchirurgie umfasst. Letzteres wird in engster Zusammenarbeit mit der Klinischen Abteilung für Allgemeinchirurgie angeboten.

Im Notfall ist jederzeit eine Vorstellung an unserer Abteilung möglich. Ansonsten würden wir uns freuen, Sie in einem ausführlichen Beratungsgespräch nach telefonischer Terminvereinbarung zu informieren.

Wir stehen für Ihre Fragen zur Verfügung – mein gesamtes Team und ich nehmen uns Zeit für Sie!

Unsere Leistungen

Unter Allgemein-/Viszeralchirurgie versteht man neben der Chirurgie des Bauchraums, der Bauchwand, der endokrinen Drüsen auch die der Weichteile. Im Detail beschreibt sie die operative Behandlung des gesamten Verdauungstraktes, der Bauchspeicheldrüse, der Leber, der Milz, der Neben-, Schilddrüse sowie von Bauchwandbrüchen (Hernien) und die Transplantation von Organen (siehe Transplantationschirurgie). Das Erkrankungsspektrum beinhaltet u. a. akute Verletzungen, Entzündungen, Fehlbildungen und Tumoren (siehe Onkologische Chirurgie) der genannten Organe bzw. Organsysteme. Minimalinvasive und damit möglichst gewebeschonende Operationstechniken gehören zum chirurgischen Standard.

An der Klinischen Abteilung für Transplantationschirurgie des LKH-Universitätsklinikum und der Medizinischen Universität Graz wird die Lebertransplantation (LTx) in einem hochspezialisierten, universitären Umfeld von einem perfekt abgestimmten, interdisziplinären und interprofessionellen Team durchgeführt.

Neben der Transplantation der gesamten Leber (Full-size-LTx), der Teil-Lebertransplantation (Split-LTx) und der Transplantation nach Leber-Lebendspende bei Erwachsenen wird in Kooperation mit der Pädiatrie auch die Lebertransplantation bei Kindern angeboten.

Evaluierungen zur Lebertransplantation und Nachsorge der lebertransplantierten Patient*innen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern. Die Indikation wird in der wöchentlich abgehaltenen, interdisziplinären LTx-Indikationskonferenz unseres Zentrums gestellt, in dem alle an der Transplantation beteiligten Fachrichtungen vertreten sind.

Es ist uns ein besonderes Anliegen, in diesem Bereich der High-End-Chirurgie einen nachhaltigen Beitrag zur Forschung zu leisten, der in unserem Zentrum vor allem bei der Optimierung von Operationstechniken, der Evaluierung von Konservierungslösungen, dem Langzeitüberleben mit Immunsuppression, der Lebensqualität nach Transplantation und der Optimierung des Komplikationsmanagements liegt.

Die Durchführung von randomisierten, klinischen und experimentellen Studien sowie die Auswertung unserer umfassenden Datenbank ermöglichen uns einen ständigen Wissenszuwachs, den wir in die Weiterentwicklung des LTx-Programmes einfließen lassen

Unter onkologischer Chirurgie versteht man die Entfernung von soliden Tumoren. Die moderne Onkologische Chirurgie berücksichtigt die gebotenen Radikalitätsprinzipien in Abwägung von Überlebensvorteil und Lebensqualität. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist hierbei eine individuelle Beratung und Therapie unter Ausschöpfung aller interdisziplinären Möglichkeiten. Minimalinvasive und damit möglichst gewebeschonende Operationstechniken gehören zum chirurgischen Standard.

Unter Transplantationschirurgie versteht man die Verpflanzung von Körper-Organen, -Organsystemen oder -Geweben. Die am häufigsten verpflanzten Bauchorgane sind die Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse und der Dünndarm. Diese Operationen werden ausschließlich in einem hochspezialisierten, universitären Umfeld von einem perfekt abgestimmten, interdisziplinären und interprofessionellen Team durchgeführt. Die Indikationen zur Transplantation sind von Organ zu Organ verschieden und komplex. Zusammenfassend liegt ein zumindest partielles Versagen eines Organs vor, das durch die Transplantation eines entsprechenden gesunden Organs kompensiert wird.

Die Nierentransplantation bei Kindern und Erwachsenen ist die weltweit häufigste Organtransplantation. Dies gilt in der Häufigkeit auch für die Lebendorganspende von Nieren zur Transplantation.

Im Falle einer Lebertransplantation kann neben der Transplantation einer gesamten Leber (Full-size-LTx) auch eine Teil-Lebertransplantation (Split-LTx) sowie eine Transplantation nach Leber-Lebendspende bei Erwachsenen und Kindern durchgeführt werden.

Die Transplantation von Bauchspeicheldrüsen findet vor allem in Kombination mit einer Nierentransplantation statt.

FAQ für Patient*innen

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers. Ihre wichtigsten Aufgaben sind die Reinigung des Blutes von Stoffwechselabfällen und Giften sowie die Produktion von lebenswichtigen Eiweißen. Wenn ihre Funktion gestört ist, wird der Körper mit Giftstoffen überschwemmt und lebenswichtige Stoffe, wie Blutgerinnungsfaktoren, werden nicht mehr gebildet.

  • Leberschäden durch Autoimmunerkrankungen oder Stoffwechselstörungen: z.B. Eisenspeicherkrankheit, Kupferspeicherkrankheit
  • Infektionen: v.a. Hepatitis B und C
  • toxische Leberschäden: z.B. durch Überdosierung von Medikamenten, Drogen, Alkohol, Lebensmittelgifte, Pflanzengifte
  • andere chronische Lebererkrankungen: z.B. Fettleber, Lebererkrankungen, die von den Gallengängen ausgehen

Akute Lebererkrankung
Das akute Leberversagen ist ein schwerwiegendes, meist lebensbedrohliches Krankheitsbild, das ohne langfristige Vorerkrankung der Leber aus unterschiedlichen Gründen (z. B. Hepatitis, Vergiftung etc.) auftreten kann. Oft ist eine Lebertransplantation die einzige Therapieoption.

Chronische Lebererkrankung
Die Leber hat eine sehr gute Selbstheilungsfähigkeit. Wenn diese aber erschöpft ist, kommt es zum Untergang von Leberzellen und Gewebe. Die Leber versucht diesen Verlust durch die Bildung von Bindegewebe auszugleichen. Dieser Vorgang wird als Fibrose bezeichnet. Schreitet die Fibrose voran, kann sich daraus ein irreversibler Leberschaden entwickeln. Das knötchenartige Narbengewebe verändert dauerhaft die Struktur der Leber, sodass ihre Durchblutung und ihr Leistungsvermögen zunehmend beeinträchtigt werden. Je mehr Leberzellen absterben und durch Bindegewebe ersetzt werden, desto knotiger und kleiner wird die Leber. Die Umwandlung von Lebergewebe in Bindegewebe ist auch unter dem Begriff Leberzirrhose bekannt.

  • Eine fortgeschrittene Lebererkrankung ohne Regenerationsmöglichkeit
  • Fehlende medikamentöse Behandlungsalternativen
  • Überwiegende Vorteile in Abwägung von Risiken und Erfolgsaussichten der Lebertransplantation
  • Grundvoraussetzungen sind Ihre aktive Mitarbeit sowie eine gute Herz- und Lungenfunktion.
  • Sie dürfen keine bösartigen Erkrankungen außerhalb der Leber und keine chronischen Infektionen aufweisen.

Der gesamte gesundheitliche Zustand muss evaluiert werden, um mögliche zusätzliche Erkrankungen, die eine Transplantation unmöglich machen würden, zu entdecken (z. B. bösartige Erkrankungen außerhalb der Leber). Diese Untersuchungen (z. B. Blutuntersuchungen, Magen-, Darmspiegelung, Computertomographie, Ultraschall vom Herz usw.) sind in der LTx-Checkliste zusammengefasst und können entweder in unserem Zentrum oder bei unseren Kooperationspartnern stationär und/oder ambulant durchgeführt werden.

Die Befunde aller Patient*innen, die für eine Lebertransplantation in Frage kommen, werden in einer interdisziplinären Lebertransplantations-Indikationskonferenz besprochen. Dabei handelt es sich um spezialisierte Ärzt*innen aus verschiedenen Fachrichtungen, die anhand bestimmter objektiv nachvollziehbarer Kriterien eine Entscheidung treffen, ob eine Lebertransplantation möglich ist. Wenn diese Entscheidung positiv ist, erfolgt die Aufklärung und Listung bei Eurotransplant.

  • Transplantation der gesamten Leber (full-size): Ersatz der erkrankten Leber durch ein gesundes Organ von einer/einem Organspender*in.
  • Teil-(Split-)Lebertransplantation: Ersatz der erkrankten Leber durch einen Teil eines gesunden Organs von einer/einem Organspender*in.
  • Transplantation nach Leber-Lebendspende (Sonderform der Teil-(Split-) Lebertransplantation): Unter bestimmten Umständen kann auch ein Teil der Leber einer Lebendspenderin/eines Lebendspenders das kranken Organ ersetzen.

Eurotransplant wurde mit dem Ziel einer zentralen Registrierung der medizinischen Daten von Patient*innen, die in den Mitgliedsländern auf ein Spenderorgan warten, gegründet. Eine optimale Organvergabe auf nationaler Ebene mit möglichem Organaustausch über Staatsgrenzen hinweg ist hierdurch möglich.

Die Zuteilung von Organen (Allokation) basiert dabei ausschließlich auf medizinischen und ethischen Gesichtspunkten. Hierbei spielen Blutgruppenverträglichkeit von Spender*in und Empfänger*in, die passende Größe, aber auch die Beschaffenheit des Spenderorgans sowie die verstrichene Zeit der kalten Lagerung der zu transplantierenden Leber (Ischämiezeit) eine entscheidende Rolle. Die Wartezeit der Empfänger*innen sowie die Dringlichkeit der geplanten Lebertransplantation werden auch berücksichtigt.

Die Länge der Wartezeit kann nicht vorhergesagt oder beeinflusst werden. Patient*innen auf der Warteliste für eine Leber sollten ständig erreichbar sein, da jederzeit ein Organangebot von Eurotransplant eintreffen kann.

Da wir in unserem Transplantationszentrum häufig Lebertransplantationen durchführen, verfügen wir über große Erfahrungen in diesem Bereich. Für den Eingriff ist eine Allgemeinnarkose nötig, über die Sie gesondert aufgeklärt werden.

Bei der Transplantation wird die körpereigene, kranke Leber durch einen Schnitt im rechten Oberbauch entfernt. Die Transplantatleber wird an die Stelle der eigenen Leber eingepflanzt. Die zuführenden und abführenden Gefäße der Spenderleber werden durch Gefäßnähte mit den eigenen Gefäßen wieder verbunden. Abschließend wird der Gallengang an den eigenen Gallengang oder an einen Abschnitt des Dünndarms angeschlossen. Drainagen zur Ableitung von Blut und Wundsekret werden eingebracht, die Bauchdecke wird verschlossen. Sollte der Bauchdeckenverschluss primär nicht möglich sein, wird dies zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Bei einer Split-LTx oder bei der Lebendspende wird der vorgesehene Teil der Spenderleber transplantiert.

Nach der Transplantation werden Sie auf der Intensivstation aufwachen (die maschinelle Beatmung wird meist noch kurze Zeit beibehalten). Sie werden dort mobilisiert und mit dem Nahrungsaufbau wird begonnen. Besuche Ihrer Angehörigen sind auf der Intensivstation nach Rücksprache mit dem Transplantationsteam möglich. In Abhängigkeit vom Gesundheitszustand wird eine rasche Verlegung auf eine normale Pflegestation angestrebt, wo Sie sich unter medizinischer Kontrolle von dem operativen Eingriff erholen und auf den Alltag mit neuem Organ vorbereiten können.

Statistisch überleben ca. 90 % der Patient*innen das erste Jahr, nach 5 Jahren sind noch ca. drei Viertel der Lebern funktionstüchtig. Die Überlebensraten von Lebendspender-Lebern sind vergleichbar gut.

Unser Immunsystem erkennt fremde Zellen im Körper und reagiert darauf mit einer Abwehrreaktion. Das eingepflanzte Organ ist dadurch gefährdet, zerstört zu werden. Spezielle Medikamente (Immunsuppressiva) verhindern, dass es zu einer Abstoßung kommt. Zugleich wird aber auch die Widerstandskraft gegen Viren, Bakterien und Pilze geschwächt. Dadurch können vermehrt Infekte auftreten, die aber gut behandelt werden können.

Die immunsuppressive Therapie beginnt zeitgleich mit der Operation und wird in den ersten Tagen und Wochen optimiert. Die immunsuppressiven Medikamente sind genau nach Vorschrift lebenslang einzunehmen.

Lebertransplantierte Patient*innen werden nach der Transplantation regelmäßig in unserem Transplantationszentrum untersucht und nachbetreut.

Zusätzlich zur Kontrolle und Anpassung der immunsuppressiven Medikamente wird die Funktion der transplantierten Leber durch regelmäßige Untersuchungen überwacht.

Informationen für Zuweiser

Statistisch überleben ca. 90% der Patient*innen das erste Jahr, nach 5 Jahren sind noch ca. drei Viertel der Lebern funktionstüchtig. Die Überlebensraten von Lebendspender-Leber sind vergleichbar gut.

Die für die Listung zur LTx benötigten Untersuchungen (z. B. Blutuntersuchungen, Magen-, Darmspiegelung, Computertomographie, Ultraschall vom Herz usw.) sind in der LTx-Checkliste, die Sie auf unserer Homepage finden, zusammengefasst und können entweder in unserem Zentrum oder bei unseren Kooperationspartnern stationär und/oder ambulant durchgeführt werden.

  • Transplantation der gesamten Leber (full-size): Ersatz der erkrankten Leber durch ein gesundes Organ von einer/einem Organspender*in.
  • Teil-(Split-)Lebertransplantation: Ersatz der erkrankten Leber durch einen Teil eines gesunden Organs von einer/einem Organspender*in.
  • Transplantation nach Leber-Lebendspende (Sonderform der Teil-(Split-) Lebertransplantation): Unter bestimmten Umständen kann auch ein Teil der Leber eines Lebendspenders das kranken Organ ersetzen.

Indikationen zur Lebertransplantation sind chronische und akute Lebererkrankungen im fortgeschrittenen Stadium.

Erkrankungen, die mit Leberparenchymschäden einhergehen:

  • posthepatitische (Hepatitis B, C, D) Leberzirrhose
  • autoimmunhepatitis bedingte Leberzirrhose
  • alkoholische Leberzirrhose
  • kryptogen (idiopatische Leberzirrhose)

Erkrankungen, die primär das Gallenwegssystem betreffen bzw. davon ausgehen:

  • Primär biliäre Zirrhose (PBC)
  • Sekundär biliäre Zirrhose (SBC)
  • Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)
  • Sekundär sklerosierende Cholangitis (SSC)
  • Extrahepatische Gallengangsatresie
  • Medikamentös-toxische Cholestase
  • Chronische Verschlechterung der Transplantatfunktion nach erfolgter Lebertransplantation (Chronische Abstoßung)
  • u. v. m.

Primäre Stoffwechselerkrankungen

  • Morbus Wilson
  • Alpha1-Antitrypsinmangel
  • Hämochromatose
  • familiäre Amyloidose
  • u. v. m.

Vaskuläre Erkrankungen

  • Budd Chiari Syndrom
  • Morbus Osler

Neoplastische Erkrankungen
Im Ausnahmefall stellen neoplastische Erkrankungen eine Indikation zur Lebertransplantation dar:

  • Hepatozelluläres Karzinom (innerhalb der Mazzaferro- oder Up-to-7-Kriterien, mit downstaging; KI: extrahepatische Manifestation, Pfortadereinbruch)
  • Hepatisch metastasierende neuroendokrine Tumore
  • Im Ausnahmefall kann die Indikation eines intrahepatischen, inoperablen CCC oder HCC/CCC-Mischtumors mit negativem Lymphknotenstatus und unter 2 cm Durchmesser in Erwägung gezogen werden.

Seltene Erkrankungen

  • Lebertrauma oder Leberzysten (Zystenleber, Echinokokkus alveolaris)

Akute Lebererkrankungen

  • Fulminante Virushepatitis (Hepatitis A, B, C, D, E)
  • Intoxikationen (z. B. Amanita Phalloides, Paracetamol etc.)
  • Primäre Nichtfunktion nach erfolgter Lebertransplantation
  • u. v. m.

Eine Evaluierung zur Transplantation kann ab einem Child's Score B (7 Punkte) und einem MELD-Score von 13 Punkten angedacht werden. Die Indikationsstellung bei akutem Leberversagen richtet sich nach den Clichy- bzw. Kings-College-Kriterien, bei HCC nach den Mazzaferro- bzw. Up-to-7-Kriterien.

Die Befunde aller Patient*innen, die für eine Lebertransplantation in Frage kommen, werden in einer interdisziplinären Lebertransplantations-Indikationskonferenz besprochen. Dabei handelt es sich um spezialisierte Ärzt*innen aus verschiedenen Fachrichtungen, die anhand bestimmter objektiv nachvollziehbarer Kriterien eine Entscheidung treffen, ob eine Lebertransplantation möglich ist. Wenn diese Entscheidung positiv ist, erfolgt die Aufklärung und Listung bei Eurotransplant.

Absolute Kontraindikationen

  • Unkontrollierte, systemische Infektionen, Sepsis
  • Malignomerkrankung (außer HCC)
  • Extrahepatische Manifestation eines HCC
  • Cholangiozelluläres Karzinom (nur in Ausnahmefällen oder Studien)
  • Fortgesetzter Alkohol- oder Drogenabusus
  • Schwere psychiatrische Erkrankungen
  • Fortgeschrittene KHK, Herzinsuffizienz

Relative Kontraindikationen

  • Malignomerkrankung (abhängig von Art, Histo, Rezidivfreiheit)

Risikofaktoren, welche individuell beurteilt werden

  • Schwere Mangelernährung
  • BMI über 40
  • Alter
  • Pfortaderthrombose

Österreich ist ein Mitglied von Eurotransplant, daher gelten folgende Richtlinien für die Organallokation von Organspendern:

Organe aus Österreich werden primär regional alloziert, d. h.: Lebern der spendermeldenden Krankenanstalten werden primär für dieses ET- Zentrum angeboten. Ausgenommen sind High-urgent (HU)-Empfänger des gesamten ET-Raumes – hier müssen die Organe international alloziert werden. Um dennoch die Balance in Österreich aufrecht zu erhalten, muss das HU-Empfänger-Zentrum das nächste passende Organ an das Spenderzentrum in Österreich zurückgeben (sog. Payback-System oder Obligation)

Das Ranking und Auswahlverfahren von Patient*innen auf der Leberwarteliste beruht in erster Linie auf medizinischer Dringlichkeit, ABO-Blutgruppensystem, Körpergewicht des/r Organspenders/in sowie der Wartezeit.

Zur Anmeldung Ihrer Patient*innen zur Port-a-Cath Implantation bitten wir Sie höflich das Anmeldeformular vollständig ausgefüllt an +43 316 385-595 14094 zu faxen.

Bei Fragen stehen wir Ihnen Montag bis Freitag in der Zeit zwischen 09:00 und 12:45 Uhr unter +43 316 385-31100 zur Verfügung.

Kontakt

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Auenbruggerplatz 29, 8036 Graz

Telefon: +43 316 385-14094
Fax: +43 316 385-13418